Deutsche Telekom bekräftigt Prognose
Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal leichte Rückgänge bei Umsatz und operativem Gewinn verzeichnet.
Unter dem Strich stand jedoch ein Gewinnrückgang um 34,8 Prozent auf 394 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte.
Rückgang nach Sondereinnahmen
Ursache dafür waren nach Firmenangaben Sondereinnahmen im vergangenen Jahr durch den Verkauf von T-Online France. Zudem hätten einmalige Belastungen durch Zinszahlungen im abgelaufenen Quartal infolge einer niedrigeren Bonitätsbewertung durch Ratingagenturen negativ zu Buche geschlagen.
Vorstandschef Rene Obermann bekräftigte allerdings die Geschäftsprognose für das Gesamtjahr.
Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen [EBITDA] sank im Zeitraum April bis Juni um 1,1 Prozent auf 4,850 Milliarden Euro. Der Umsatz fiel um 2,9 Prozent auf 15,125 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt beim bereinigten EBITDA mit einem Rückgang um 2,0 Prozent auf 4,804 Milliarden Euro und beim Überschuss mit einem Zuwachs um 24,8 Prozent auf 759 Millionen Euro gerechnet. Beim Umsatz war ein Minus von 2,9 Prozent auf 15,119 Milliarden Euro erwartet worden.
Die Deutsche Telekom hält zur Verringerung ihrer Personalkosten auch Entlassungen für möglich. "Wir können betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen", bekräftigte Vorstandschef Rene Obermann bei der Vorlage der Halbjahresbilanz am Donnerstag in Bonn.
Aufklärung der Spitzelaffäre
Obermann kündigte erneut eine rückhaltlose Aufklärung der Vorfälle in der Spitzelaffäre und eine Entschuldigung bei allen Betroffenen an.
Dazu müsse zunächst aber klar sein, wem welches Unrecht geschehen sei, sagte der Vorstandsvorsitzende am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Bonn. Hierzu benötige die Deutsche Telekom die Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen. Nach Angaben eines Sprechers der Bonner Staatsanwaltschaft dauern die Ermittlungen an.
Vor knapp drei Monaten hatte die Deutsche Telekom eingeräumt, dass in den Jahren 2005 und 2006 Verbindungsdaten zwischen Aufsichtsräten und Journalisten missbräulich überprüft worden seien. Ziel dieser Operation war es, undichte Stellen im Konzern über Interna ausfindig zu machen.
Bei der Staatsanwaltschaft erstattet die Deutsche Telekom Anzeige. Ins Fadenkreuz der Ermittler sind dabei der frühere DT-Vorstand Kai-Uwe Ricke und Ex-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel geraten.
(dpa | Reuters)