Sony bringt OLED-Fernseher nach Europa

"nikkei"
13.08.2008

Der japanische Elektronikkonzern Sony will ab 2009 in Europa ultraflache Fernseher mit organischen Leuchtdioden verkaufen.

Über die Pläne berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Mittwoch. Die OLED-Technik [Organic Light Emitting Diodes] erlaubt superdünne und energiesparende Bildschirme mit heller leuchtenden Farben als bei LCD- und Plasma-Fernsehern.

Sony bestätigte zwar, den Verkauf von OLED-Fernsehern in Europa zu erwägen, nannte jedoch kein Datum.

Der Konzern verkaufte im vergangenen Jahr in Japan den ersten OLED-Fernseher. Das nur drei Millimeter dünne Gerät hat allerdings eine Bildschirmdiagonale von nur elf Zoll und kostet umgerechnet mehr als 1.200 Euro. Europa ist derzeit der weltgrößte Markt für Flachbildfernseher.

Rasantes Wachstum prognostiziert

Einige Experten sagen der Technik ein rasantes Wachstum voraus: Die Marktforscher von DisplaySearch etwa gehen davon aus, dass schon 2012 rund drei Millionen Geräte verkauft werden nach 200.000 im kommenden Jahr. Allerdings wäre das noch immer ein Nischenplatz verglichen mit dem für 2012 erwarteten Absatz von rund 180 Mio. LCD-Fernsehern.

OLED-Allianz mit Sharp

Sony arbeitet in einer Allianz mit Sharp und anderen japanischen Technologiefirmen in einem von der Regierung unterstützten Gemeinschaftsprojekt an der OLED-Entwicklung. Die Kooperationspartner wollen die kommerzielle Produktion von OLED-Bildschirmen mit einer Größe ab 40 Zoll zwischen 2015 und 2020 aufnehmen.

Auch der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck - der Weltmarktführer bei den in LCD-Bildschirmen eingesetzten Flüssigkristallen - investiert erhebliche Summen in die OLED-Technik. Merck geht aber davon aus, dass sie nur eine Ergänzung zur LCD-Technologie sein und diese nicht ersetzen wird.

(APA | Reuters)