Siemens-Ex-Vorstände dürfen hoffen

Affären
17.08.2008

Kompromissbereitschaft bei Schadenersatz

Dem Siemens-Konzern wird laut "Süddeutscher Zeitung" ["SZ"] in einem Gutachten empfohlen, bei seinen Schadenersatzforderungen an Ex-Vorstände wegen der Schmiergeldaffäre Kompromissbereitschaft zu signalisieren.

In einem "streng vertraulichen" Rechtsgutachten der Düsseldorfer Kanzlei Hengeler Müller für den Siemens-Aufsichtsrat werde angeregt, bei den früheren Topmanagern nicht den vollen Schaden geltend zu machen, berichtete die Zeitung am Samstag in ihrer Online-Ausgabe. Auf Grundlage des Gutachtens fordere der Münchner Technologiekonzern von insgesamt elf Ex-Vorständen Schadenersatz in den diversen Affären.

"Politischer Vorteil"

Das Kompromissangebot hätte einen "politischen Vorteil" bei den Verhandlungen, zitierte die "SZ" aus dem Gutachten. Den Ex-Vorständen werde so signalisiert, dass sie nur in "Höhe eines bestimmten Betrags in Anspruch genommen" werden sollten. Dieser Betrag solle sich an der "Leistungsfähigkeit", also an den Vermögensverhältnissen der früheren Topmanager, orientieren.

Der Siemens-Aufsichtsrat hatte Ende Juli beschlossen, von den beiden ehemaligen Vorstandschefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld sowie von neun weiteren ehemaligen Vorstandsmitgliedern Schadenersatz für die finanziellen Folgen der Schmiergeldaffäre zu verlangen.

(AFP)