LED-Revolution am LCD-Fernseher
Eine neue Generation von Flüssigkristall-TVs soll die Vorteile von LCD und Plasma verbinden. Die Hintergrundbeleuchtung mittels Leuchtdioden sorgt für ein schärferes Bild, hellere Displays und sattere Farben mit echter Schwarzdarstellung.
Ein neuer, flacher Fernseher steht ganz oben auf dem Wunschzettel vieler Österreicher. Dabei steht jeder Interessent vor der Frage: Plasma oder LCD? Ein wahrer Glaubenskrieg ist in den letzten Jahren um die beiden Bildschirmtechnologien entbrannt.
Pünktlich zur Internationalen Funkausstellung [IFA] in Berlin [29. August bis 3. September] haben die Hersteller eine neue Generation von LCD-Fernsehern vorgestellt, die nun endlich die Vorteile von LCD und Plasma verbinden soll.
Als Schwachpunkt der Flüssigkristallfernseher galt bisher ein geringerer Kontrast- und Schwarzwert [dunkles Grau statt echtem Schwarz] und die geringere Anzahl der dargestellen Farben. Diesen Vorsprung der Plasmatechnik sollen die neuen LCD-TVs nun mit der Hintergrundbeleuchtung durch Leuchtdioden [LED] wettmachen.
LCD dominiert den TV-Markt
Flache LCD-Fernseher haben Ende 2007 beim Absatz erstmals die traditionellen Röhrengeräte auf dem Weltmarkt überholt. Im letzten Quartal wurden 28,5 Millionen LCDs verkauft, die Plasmageräte liegen mit vier Millionen verkauften Stück weit abgeschlagen. Samsung blieb quer durch alle Technologien der größte TV-Hersteller.
LED-Matrix statt Leuchtstoffröhren
Bisher kamen meist Leuchtstoffröhren zur Hintergrundbeleuchtung von LCDs zum Einsatz. Die neu integrierten stromsparenden Leuchtdioden schrauben auch den Energiekonsum herunter. Im Vordergrund steht allerdings die Darstellung farbenfroherer und kontrastreicherer Bilder.
Schon im Vorjahr hatte Bildschirmtechnologieführer Samsung ein erstes großformatiges LED-beleuchtetes LCD-TV-Gerät präsentiert. Die zweite Generation kommt nun im Herbst in den Handel.
Samsung: "LED Local Dimming"
Der LCD-TV 780 [40 Zoll] der Serie 7 sowie das Modell 950 [55 Zoll] der Serie 9 werden mittels LED-Backlight ausgeleuchtet. Die einzelnen LEDs können dabei unabhängig voneinander an- und abgeschaltet werden, das war bei den breiten Leuchtstoffröhren nur über die gesamte Bildschirmbreite möglich. Dadurch werden ein tieferes Schwarz und ein schärferer Kontrast möglich.
Die Preise der ab September erhältlichen LED-LCDs mit Full-HD-Auflösung und jeweils vier HDMI-Anschlüssen gab Samsung bisher nicht bekannt.
Samsung A950
Alle Geräte der 9er-Serie von Samsung können zudem RSS-Feeds aus dem Internet laden, auch eine USB-Schnittstelle zum Anschluss von Kamera oder PC ist direkt in das Gerät integriert.
Sony: "RGB Dynamic LED Backlight"
Auch Sony hat mit den Bravia-Modellen X4500 einen neuen Flachbildschirmfernseher mit LED-Backlight im Programm. Bei der X4500er-Serie mit Bildschirmdiagonalen von 46 und 55 Zoll sorgen rote, grüne und blaue Leuchtdioden für die RGB-Hintergrundbeleuchtung.
Die LEDs können ebenfalls einzeln gedimmt oder ausgeschaltet werden. Somit können dunkle wie auch helle Bildausschnitte besser herausgearbeitet werden.
Die 1080p-Full-HD-Geräte verfügen über vier HDMI-Schnittstellen und einen USB-Port. Der 55-Zöller ist ab Oktober zum Preis von 6.000 Euro, das 46-Zoll-Modell um 4.300 Euro erhältlich.
Sony X4500
Sony bringt 2009 zudem den ersten OLED-Fernseher auf den europäischen Markt. Das nur drei Millimeter dünne Gerät hat allerdings eine Bildschirmdiagonale von nur elf Zoll und kostet umgerechnet mehr als 1.200 Euro.
ORF1 über Sat und Kabel in HD
Das nötige hochauflösende TV-Bildmaterial, um das Potenzial der neuen High-Definition-Fernseher auszuschöpfen, ist bisher noch recht spärlich.
Seit Anfang Juni sendet ORF1 in der hochauflösenden HD-Qualität. Der neue Kanal ORF1 HD ist über Digitalsatellit und Digitalkabel zu empfangen.
ORF1 HD sendet 24 Stunden pro Tag in hochauflösender Qualität. Auch die Tonqualität ist mit Dolby Digital 5.1 deutlich besser. Neben den speziellen HD-Inhalten werden auch alle Programme, die in SD zur Verfügung stehen, hochgerechnet.
(futurezone | Beate Macura)