Intel zeigt drahtlose Energieübertragung
Der Laptop lädt sich drahtlos auf, während der "intelligente" Haushaltsroboter mit Gedankensteuerung den Kaffee serviert. Zukunftsvisionen aus dem Hause Intel.
Am Donnerstag hat Justin Rattner, Technologiechef des Chipherstellers Intel, auf der Entwicklerkonferenz des Unternehmens [IDF] in San Francisco einen Einblick in die Tätigkeit der Forschungslabors gegeben.
Die Industrie habe in den vergangenen 40 Jahren größere Fortschritte gemacht, als man es sich damals habe vorstellen können, so Rattner. Er fuhr damit fort, ein in den Intel-Labors hergestelltes Experiment zur drahtlosen Übermittlung von Energie vorzuführen. Auf Grundlage von Prinzipien, die Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology [MIT] gefunden haben, entwickelten Intel-Forscher die Technologie Wireless Resonant Energy Link [WREL].
Damit konnte Rattner auf kurzen Abstand immerhin eine 60-Watt-Glühbirne zum Leuchten bringen. Mehr brauche man auch nicht, um ein zeitgenössisches Notebook zum Laufen zu bringen, so der Intel-Technikchef. Mit dieser Technologie, die auf dem Prinzip der Resonanz beruhe, sei es möglich, Batterien eines Notebooks über die Distanz von einigen Zentimetern drahtlos wiederaufzuladen.
Materie, die sich an den User anpasst
An der Schnittstelle zwischen Materialwissenschaft, Nanotechnologie und Informatik liegt das Projekt der Catoms, winziger Bauteile aus Silizium-Halbkugeln, die Intel mit Photolitographie herstellen will - dem Verfahren, mit dem heute Prozessoren hergestellt werden. Damit könne es eines Tages möglich sein, programmierbare Materie herzustellen, etwa Kopfhörer, die sich selbsttätig optimal dem Ohr ihres Trägers anpassen.
Bei der Herstellung von Chips setzt Intel auf dreidimensionale Strukturen, die die bisher zweidimeinsional angelegten Schaltkreise ersetzen sollen. Der Werkstoff Silizium soll nach und nach durch neue Verbundwerkstoffe ersetzt werden.
Gedankenlesende Roboter
Einen Wachstumsmarkt sieht Intel auch in der Heimrobotik. Die Roboter würden verstärkt aus der Fabrik in den Haushalt kommen, so Rattner, der eine Technologie demonstrierte, bei der eine Roboterhand mit einem schwachen elektrischen Feld umgeben wurde, das es ihr ermöglichte, einen Gegenstand bereits vor der eigentlichen Berührung wahrzunehmen.
In naher Zukunft würden die Roboter sogar die Wünsche ihrer Eigentümer aus deren Gehirnwellen ablesen können, so Rattner, der ein Headset des Herstellers Emotiv mit dem Kürzel EPOC präsentierte, das in der Lage ist, Hirnwellen zu identifizieren und das zur Steuerung von Computerspielen und Maschinen zu nutzen. Bisher kann EPOC mit seinen 16 Sensoren 30 verschiedene Gehirnzustände erkennen.