UFO-Hacker verliert vor Gericht
Auslieferung an die USA unausweichlich
Ein britischer Hacker, der angeblich auf der Suche nach UFOs Dutzende Computer des US-Militärs und der NASA knackte, hat seine Berufung gegen eine Auslieferung an die USA verloren.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg lehnte die Beschwerde von Gary McKinnon am Donnerstag ab. Der 42-Jährige werde in den kommenden zwei Wochen ausgeliefert, erklärte seine Anwältin in London. In Amerika droht ihm eine 70 Jahre lange Haftstrafe wegen Sabotage.
Der Arbeitslose soll zwischen 2001 und 2002 fast 100 Computer von einer Wohnung in London aus angezapft haben. McKinnon gestand, die Computer gehackt zu haben. Er sagte aber, er habe aus Neugier gehandelt und nach Informationen über UFOs suchen wollen. "Er ist wegen der Entscheidung am Boden zerstört", sagte Verteidigerin Karen Todner. "Unser Mandant steht nun vor einer Strafverfolgung und Haft Tausende Meilen entfernt von seiner Familie, in einem Land, das er nie betreten hat." Zudem sei bei ihm das Asperger-Syndrom, eine leichte Form von Autismus, diagnostiziert worden.
Schwere Anschuldigungen
Die US-Behörden beschuldigen McKinnon, kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Daten gelöscht und ein wichtiges System beim Militär lahmgelegt zu haben. Weil sein Vergehen unter Umständen wie Terrorismus zu behandeln sei, droht ihm lebenslange Haft.
McKinnon hält das für Verletzung seiner Menschenrechte. Der Mann wurde in Großbritannien 2002 festgenommen, aber nie angeklagt. McKinnon hat in seiner Heimat bereits vor einem Monat die Berufung vor dem House of Lords verloren.
(dpa)