MS: "Google bei Datenschutz hintennach"

kritik
01.09.2008

"Google liegt beim Datenschutz ein Jahrzehnt hinter Microsoft", erklärte der zuständige Microsoft-Manager Peter Cullen.

Google sei eine großartige Firma mit einigen großartigen Produkten, aber seiner Meinung nach in puncto Datenschutz dort, wo Microsoft bereits vor sieben bis zehn Jahren war, so Cullen im Interview mit Zdnet Australia.

Google habe verpasst, die nötigen Investments zum Schutz der Privatsphäre zu tätigen, so Cullen. Ein Beispiel dafür sei etwa Google Street View.

"Microsoft beschäftigt über 40 Vollzeitmitarbeiter allein für den Datenschutz", so Cullen. Weitere 400 Teilzeitbeschäftigte seien ebenfalls damit betraut. "Meines Wissens ist Google lange nicht auf diesem Entwicklungsstand."

"Für uns ist der Datenschutz ein Kernanliegen", sagte Cullen.

Google-Dienste in der Kritk

Street View zeigt reale Detailfotos von vielen US-Straßen aus der Perspektive eines Autofahrers. Für viele Betroffene gewährt der Dienst einen zu genauen Blick auf ihre Wohngegend, da nicht nur Häuserfronten und Straßenzüge, sondern auch die dort anwesenden Personen abgelichtet und online gezeigt werden.

Erst nach zahlreichen Beschwerden von Datenschützern und betroffenen Personen begann Google Mitte Mai mit der Anonymisierung des Street-View-Dienstes.

Auch der Dienst Google Analytics steht in der Kritk der Datenschützer. Das Programm kann von Website-Betreibern in ihre Angebote eingebunden werden und liefert Zugriffsstatistiken. Das Tool kann so installiert werden, dass sein Vorhandensein für die Benutzer nicht ersichtlich ist. Die Nutzungsdaten werden an Google übermittelt.