Millionenbuße für Lidl

datenschutz
06.09.2008

Wegen der unrechtmäßigen Überwachung von Mitarbeitern drohen dem Lebensmitteldiskonter Lidl in Deutschland nun Strafen in Millionenhöhe.

Noch im September wollen die Datenschutzbeauftragten mehrerer deutscher Bundesländer einem Magazinbericht zufolge Bußgeldbescheide in Millionenhöhe an den Diskonter schicken.

Die Strafgelder in insgesamt einstelliger Millionenhöhe würden wegen rechtswidriger Überwachung von Mitarbeitern durch Detektive und weitere Verstöße gegen Datenschutzvorschriften erhoben, zitierte der "Spiegel" am Samstag aus Kreisen ranghoher Datenschützer.

Betroffen seien Lidl-Vertriebsgesellschaften und -Filialen in mindestens acht Bundesländern, vor allem in Niedersachsen und anderen norddeutschen Regionen.

Die gesetzwidrige Überwachung von Mitarbeitern im deutschen Einzelhandel war nach Informationen des deutschen "stern" noch stärker verbreitet als bisher bekannt.

Keine Datenschutzbeauftragten bestellt

Dem Bericht zufolge wollen allein die Datenschützer aus Nordrhein-Westfalen acht Bußgelder gegen Lidl verhängen, fünf davon wegen Bespitzelungsaktionen im Privatbereich, unzulässiger Videoüberwachung oder langfristiger Datenspeicherung.

Die drei anderen Bußgelder seien fällig, weil Lidl es verabsäumt habe, vorschriftsgemäß eigene Datenschutzbeauftragte zu bestellen.

(APA l AFP)