DVD-Kopiersoftware von RealNetworks

konzepte
08.09.2008

RealDVD dupliziert DVD-Inhalte - aber nur einmal

Wie die "New York Times" berichtet, stellt der US-Digitalmedienkonzern RealNetworks am Montag eine Software namens RealDVD vor. Das Programm soll 30 US-Dollar kosten und es seinem Nutzer erlauben, DVD-Inhalte auf der Festplatte des heimischen Computers abzuspeichern. Die Software ist nur für Windows erhältlich.

Der Haken dabei: Die Filmdateien sind ausschließlich auf dem Computer abspielbar, auf dem der DVD-Rip hergestellt wurde und für den die Real-Software registriert ist. Der User kann die Kopie auf bis zu fünf anderen Rechnern nutzen, sofern er für jeweils 20 US-Dollar zusätzliche Lizenzen von RealDVD kauft. Blu-ray-Medien werden nicht unterstützt.

Gerichtsurteil in der Schwebe

Der einstige Medienstreaming-Pionier RealNetworks glaubt, sich mit der Software unter den wachsamen Augen der Medienindustrieanwälte auf den US-Markt wagen zu können, weil die DVD Copy Control Association, der Lizenzgeber für die Verschlüsselungstechnologie auf DVDs, im März 2007 eine Klage gegen das US-Start-up Kaleidescape verloren hat.

Kaleidescape verkauft Medienserver zum Preis von 10.000 US-Dollar, die DVDs rippen und bis zu 500 Filmdateien zentral speichern können. Die DVD Copy Control Association hat gegen das Urteil allerdings Berufung eingelegt.

Angesichts der Existenz von freien DVD-Rippern wie Handbrake und der eingebauten Kopierbeschränkung wird es RealDVD auf dem Markt schwer haben. RealNetworks-Chef Rob Glaser hat die Medienindustrie über sein neues Produkt informiert und hofft auf deren Kooperation.

Wer beispielsweise die erste Staffel einer beliebten Serie gerippt habe, wäre ein idealer Kunde für den Kauf der zweiten Staffel, zitiert die "NYT" Glaser. Das wiederum würde allerdings implizieren, dass die Software "nach Hause telefoniert", um die gerippten Filme an zentraler Stelle zu melden und dadurch die gezielte Werbung für verwandte Titel zu ermöglichen.