Renovierte iPods zum Schütteln
Apple hat neue Versionen seiner iPod-Modelle Nano und Touch präsentiert. Runderneuert wurde auch die Medien-Software iTunes, die nun auch ein Musikempfehlungsdienst sein will.
Am Dienstag lud Apple in San Francisco zu einer Presseveranstaltung. Der Konzern präsentiert Anfang September traditionell neue Produkte. Das Motto der Veranstaltung, "Let's rock", gab bereits erste Anhaltspunkte, worauf sich Apple-Fans freuen durften.
Zu Beginn der Veranstaltung prahlte Jobs ein wenig mit dem Erfolg des Apple Musikdienstes iTunes Store. Der Online-Musikdienst habe inzwischen 65 Millionen Kunden und 8,5 Millionen Musiktitel im Angebot und sei damit wohl der weltgrößte Musikanbieter, sagte Jobs.
Neue iTunes-Version
Jobs stellte sodann eine neue Version der iTunes-Software vor. ITunes will künftig auch ein Musikempfehlungsdienst sein. Dabei nimmt sich Apple offenbar ein Beispiel an last.fm. Über eine "Genius" genannte Funktion in der neuen iTunes Version 8 sollen die Musikbibliotheken der iTunes-Nutzer analysiert und auch miteinander abgeglichen werden können. "Komplett anonym", wie Jobs versicherte. Die vorgeschlagenen Songs sollen mit einem Klick als Playlist gespeichert werden können.
Die neuen Nanos
==IPods runderneuert==
Danach kam Jobs zum Wesentlichen - dem Musikplayer iPod. Bisher wurden insgesamt mehr als 160 Millionen Stück der verschiedenen iPod-Modelle verkauft. Der Marktanteil des Musikplayers in den USA beträgt 73,4 Prozent.
Alles neu beim Nano
Der iPod Nano wurde generalüberholt und ist nun oval, schlank und länger als das Vorgängermodell. Daneben wurde der Bewegungssensor vom iPod Touch übernommen - Songtitel und -Cover können nun auch am Nano im Querformat-Coverflow angesehen werden. Auch die zuvor präsentierte Genius-Musikempfehlungsfunktion soll auf dem iPod nano funktionieren.
"Shake to shuffle"
Um die Shuffle-Funktion zu aktivieren, genügt es künftig, den iPod zu schütteln. "Shake to shuffle", wie Jobs sagte.
Daneben verfügt der iPod Nano über einen Kalender sowie eine Stoppuhr. Auch Sprachaufzeichnung soll möglich sein, vorausgesetzt es ist ein Mikrofon angeschlossen.
Ein Mikrofon bietet etwa ein ebenfalls präsentiertes Apple-In-Ear-Headphone, das für 79 Euro [79 Dollar] verkauft werden soll.
Die Acht-GB-Version des Nano kostet 149 Euro [149 Dollar] und ist ab sofort verfügbar. Die 16-GB-Version kostet 189 Euro [199 Dollar] und soll ab nächster Woche erhältlich sein.
Der iPod Classic soll künftig 120 GB an Daten fassen und für 249 Euro [249 Dollar] zu haben sein, kündigte Jobs an.
IPod Touch mit Lautsprechern
Der iPod Touch wird dünner und verfügt über Hardware-Lautstärkeregler auf der linken Seite des Geräts und eingebauten Lautsprechern. Die Empfehlungsfunktion "Genius" soll auch am iPod Touch funktionieren.
Der neue iPod Touch biete eine Batterielaufzeit von 36 Stunden Musik und sechs Stunden Video, sagte Jobs. Die Acht-GB-Version wird um 229 Euro [229 Dollar] zu haben sein, der Touch mit einem Speicher von 16 GB wird 279 Euro [299 Dollar] kosten, für 32 GB sind 369 Euro [399 Dollar] zu bezahlen. Die neuen Modelle sollen ab sofort erhältlich sein.
Firmware-Upgrade
Mit dem neuen iPod Touch wird auch eine neue Firmware-Version 2.1 für iPod Touch und iPhone ausgeliefert. Dadurch soll die Batterielaufzeit länger werden und einige Programme stabiler laufen. Die neue Firmware-Version für den iPod Touch ist ab sofort verfügbar. Die Version für das iPhone soll am Freitag folgen.
Hundert Millionen Downloads
Im App Store wurden innerhalb der ersten 60 Tage hundert Millionen Applikationen für iPhone und iPhone Touch heruntergeladen, gab Jobs bekannt.
Die Zahl der angebotenen Programme sei von rund 500 zum Start im Juli auf mittlerweile 3.000 gestiegen. Rund 700 davon seien Spiele, sagte Jobs.
Spore für das iPhone
Neu ist das Evolutionsspiel Spore von Electronic Arts [EA], das nun auch auf Apple-Geräten gespielt werden kann. Und nicht nur das. Die Kreaturen lassen sich über die Beschleunigungssensoren des iPod Touch und des iPhone steuern.
Aus dem in Apple-Foren kolportierten iTunes-Musikabodienst wurde offenbar nichts. Zumindest in den USA sollen über den Download-Shop jedoch künftig auch Fernsehsendungen in hoher Auflösung [HD] angeboten werden.