Kalifornien prüft Google-Yahoo-Deal
Die geplante Werbekooperation der Internet-Konzerne Yahoo und Google gerät immer stärker ins Blickfeld der Wettbewerbshüter. Nach dem US-Justizministerium prüft nun auch der Generalstaatsanwalt von Kalifornien, Jerry Brown, das Abkommen.
Beide Unternehmen haben in dem US-Staat ihren Sitz. Brown habe noch keine Untersuchung eingeleitet, lasse sich aber von der Justizbehörde Dokumente zum Fall zur Verfügung stellen, berichtete die Zeitung "San Francisco Chronicle" am Donnerstag.
Yahoo hatte die Kooperation mit Google im Juni angesichts eines - schließlich gescheiterten - Übernahmeangriffs von Microsoft angekündigt. Der Marktführer soll ab Ende September auf einigen Yahoo-Websites in den USA und Kanada seine Werbung platzieren. Google erzielt derzeit die höchsten Erlöse pro Anzeige. Die Unternehmen wollen den Umsatz teilen. Yahoo könnte daran nach Branchenberichten 800 Millionen Dollar pro Jahr verdienen.
Werber befürchten Oligopol
Kritiker befürchten eine Schwächung des Wettbewerbs auf dem Online-Werbemarkt und in der Folge steigende Werbepreise. In der vergangenen Woche hatte die Association of National Advertisers in einem Brief an das US-Justizministerium seine Bedenken geäußert. Der Organisation gehören unter anderen die Einzelhandelskette Wal-Mart und der Autobauer General Motors an.
Das US-Justizministerium beauftragte bereits nach Informationen des "Wall Street Journal" einen der bekanntesten US-Kartellexperten mit der Prüfung der Angelegenheit. Sanford Litvack war in den 70er Jahren zu Zeiten von US-Präsident Jimmy Carter Chef der Wettbewerbskontrolle im Justizministerium. Die Zeitung schrieb, es sei noch unklar, ob er nur den Deal zwischen Google und Yahoo oder das Verhalten von Google auf dem Online-Werbemarkt insgesamt unter die Lupe nehmen solle. Auch gebe es keine Hinweise darauf, ob das Justizministerium tatsächlich eingreifen wolle.
(dpa)