EU prüft Google-Yahoo-Werbedeal

wettbewerb
15.09.2008

Auch die EU-Kommission überprüft das geplante Werbeabkommen zwischen den US-Internet-Konzernen Google und Yahoo.

Ein Sprecher der Brüsseler Behörde sagte am Montag der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass man bereits im Juli auf eigene Initiative eine Untersuchung begonnen habe.

Im Mittelpunkt stehe die Frage, ob das Abkommen Europa betreffe und europäisches Recht breche. Die Firmen hätten freiwillig Informationen zur Verfügung gestellt.

Yahoo hatte die Kooperation mit Google im Juni angekündigt, als Microsoft - vergeblich - versuchte, den Internet-Pionier zu kaufen. Google soll ab Ende September auf einigen Yahoo-Websites in den USA und Kanada seine Werbung platzieren. Die Unternehmen wollen den Umsatz teilen. Yahoo könnte daran nach Branchenberichten 800 Mio. Dollar [565 Mio. Euro] pro Jahr verdienen.

Im Blickfeld der Wettbewerbshüter

Die Kooperation wird von mehreren Seiten skeptisch gesehen. Das US-Justizministerium beauftragte nach Medienberichten einen der bekanntesten US-Kartellexperten mit der Prüfung der Angelegenheit.

Vor zwei Wochen hatte die US-Association of National Advertisers in einem Brief an das US-Justizministerium ihre Bedenken geäußert. Der Organisation gehören Großunternehmen wie die Einzelhandelskette Wal-Mart und der Autobauer General Motors an.

Am Montag wendete sich auch der Welt-Zeitungsverband [World Association of Newspapers/WAN] gegen das Abkommen.

(dpa)