Dell warnt vor sinkender Nachfrage

ausblick
17.09.2008

Die Finanzmarktkrise könnte sich auch auf den PC-Markt auswirken. Die Hersteller Dell und Ingram haben ihre Prognosen gesenkt.

Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller Dell warnte vor einer rückläufigen Nachfrage nach IT-Produkten. Der weltgrößte PC-Zubehörhersteller Ingram Micro rechnet infolge der Finanzmarktkrise ebenfalls mit Einbußen rund um den Globus.

Der PC-Branchenführer Hewlett-Packard blieb dagegen optimistisch. Trotz schwieriger Marktbedingungen sei der PC-Hersteller auf gutem Weg, seine Gewinnziele im laufenden Quartal zu erreichen, sagte HP-Finanzchefin Cathie Lesjak. Auch für 2009 halte der Konzern an seiner Gewinnprognose fest. HP-Aktien legten daraufhin um sieben Prozent zu.

Dell teilte mit, es rechne im laufenden Geschäftsquartal mit einer sinkenden Nachfrage von Endkunden. Bereits im zweiten Quartal war der Gewinn des Konzerns eingebrochen.

Schwache Geschäfte

Ingram, das unter anderem Drucker und Kabel vertreibt, senkte seine Gewinn- und Umsatzprognose für das dritte Quartal. In Europa sei die Nachfrage vergleichsweise gering, in Amerika rechne man auf breiter Basis mit schwachen Geschäften im September, sagte Ingram-Chef Gregory Spierkel.

Mit ihren trüben Ausblicken bestärkten die Konzern an der Wall Street Sorgen, die gegenwärtige Finanzmarktkrise könnte die Konsumenten stark verunsichern und ihre Nachfrage dämpfen. "Es sieht so aus, als ob die Dinge überall Spuren hinterlassen. Sowohl Geschäfts- als auch Endkundenverbrauch schwächen sich ab", sagte Analyst Shannon Cross von Cross Research. Dell-Aktien stürzten um elf Prozent ab, Ingram fielen um knapp drei Prozent. Auch andere Titel gerieten in den Abwärtssog.

Dell strukturiert um

Dell kündigte an, seine Marktposition durch Umstrukturierungen zu verbessern. Vorgesehen seien unter anderem weitere Stellenstreichungen, Neuerwerbungen und Investitionen in die Infrastruktur. Im Gesamtjahr 2008 erwartet Dell, stärker zu wachsen als der Branchendurchschnitt.

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(Reuters)