Siemens feilscht mit Fujitsu um PC-Sparte
Siemens feilscht mit dem japanischen Fujitsu-Konzern um den Verkaufspreis für seinen Anteil an Fujitsu Siemens Computers.
Die Japaner seien nicht bereit, die Summe zu zahlen, die Siemens für die Beteiligung von 50 Prozent an Europas größtem Computerhersteller verlange, hieß es aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen.
Entgegen ursprünglichen Absichten sei Fujitsu bereit, das Unternehmen als Alleineigentümer weiterzubetreiben. "Wir würden das Geschäft gerne weiterführen, aber nur wenn der Preis stimmt", so ein Insider.
Dabei habe Fujitsu vor allem die Segmente Server, Speichersysteme und die renditestarke Servicesparte im Auge. Allerdings plagten die Asiaten Zweifel, ob sie den Preis schultern könnten. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte ein Sprecher.
Siemens verhandelt auch mit Lenovo
Siemens erhöht unterdessen offenbar den Verhandlungsdruck. Der Konzern habe Gespräche mit dem chinesischen Fujitsu-Rivalen Lenovo aufgenommen, hieß es.
Auch andere Computerhersteller hätten bereits Interesse an einem breiteren Zugang zum europäischen Markt bekundet. Vor allem das Servicegeschäft, das FSC durch die Übernahme der Siemens-Sparte PRS ausgebaut hatte, und das Großrechnersegment lockten Branchenriesen wie Dell und Acer.
Gerüchte über einen Ausstieg von Siemens aus dem Gemeinschaftsunterenhmen kursieren bereits seit Monaten.
Der Vertrag über das Joint Venture zwischen Siemens und Fujitsu läuft Ende September 2009 aus. Damit er sich nicht automatisch verlängert, ist eine einjährige Kündigungsfrist vorgesehen.
Siemens werde sich trotz des zügig voranschreitenden Konzernumbaus nicht unter Zeitdruck setzen lassen, hieß es in den Kreisen. Offenbar sind auch juristische Auswege aus dem Vertragswerk Gegenstand der Verhandlungen.
FSC beschäftigt rund 10.500 Mitarbeiter, davon 6.200 in Deutschland. Der Unternehmenswert wird auf etwa eine Milliarde Euro taxiert.
(Reuters)