EU: Breitband für alle bis 2010
Bis 2010 sollen alle EU-Bürger Zugang zu schnellem Internet haben. Die Versorgung in Österreich liegt derzeit bei über 90 Prozent, doch erst 19 Prozent der Einwohner nutzen auch eine Breitbandverbindung.
In einem am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Bericht der Kommission heißt es, bisher nutzten im Durchschnitt 36 Prozent der EU-Haushalte eine Breitbandverbindung zum Internet.
Damit habe sich die Nutzung zwar seit 2003 verdreifacht, doch seien für sieben Prozent der EU-Bevölkerung immer noch keine Breitbandzugänge vorhanden. In ländlichen Gebieten seien sogar 30 Prozent ohne Zugang zu einem schnellen Breitbandnetz.
Breitbandverbreitung in Österreich
In Österreich liegt die Breitbandversorgung laut dem EU-Bericht bei knapp über 90 Prozent, in ländlichen Gebieten bei 80 Prozent.
Bei der tatsächlichen Nutzung von Breitbandzugängen liegen die Österreicher mit 18,98 Prozent knapp unter dem EU-Schnitt von 20,04 Prozent. Führend sind hier Dänemark, Finnland und die Niederlande, wo jeweils um die 35 Prozent der Einwohner über einen schnellen Internet-Zugang verfügen.
"Das Hochgeschwindigkeitsinternet ist der Schlüssel zur Informationsgesellschaft und eine entscheidende Voraussetzung für das Wirtschaftswachstum. Deshalb hat sich die Kommission das politische Ziel gesetzt, dass bis 2010 alle Europäer Zugang
zum Breitbandinternet haben", sagte die für Telekommunikationsfragen zuständige
EU-Kommissarin Viviane Reding.
In dem Bericht stellt die Kommission zur Diskussion, ob in der Universaldienstrichtlinie möglicherweise eine Pflicht zum Breitbandangebot vorgeschrieben werden müsse. In dieser Richtlinie ist unter anderem festgelegt, dass alle Bürger Anspruch auf einen festen Telefonanschluss und einen "funktionalen Internet-Zugang" haben. Dieser muss aber nicht unbedingt auf Breitbandtechnik beruhen.
Mobilfunknutzung bei 112 Prozent
Hinsichtlich des mobilen Telefonierens sei jedenfalls kein Zwang nötig, wie er von der Universaldienstrichtlinie ausgehe. Derzeit liege die Nutzungsrate im Mobilfunk bei 112 Prozent - zahlreiche EU-Bürger verfügten also über mehrere Anschlüsse.
Handy billiger als Festnetz
Das mobile Telefonieren sei mittlerweile mit durchschnittlich 13,69 Euro pro Monat für ein Basisangebot auch billiger als der im Schnitt 14,90 Euro teure Festnetzanschluss.
(dpa)