Siemens darf Telefontochter verkaufen

konzerne
25.09.2008

EU genehmigt Übernahme durch Investor

Die EU hat den Verkauf der Siemens-Telefongerätesparte SHC an das Beteiligungsunternehmen Arques genehmigt. Der Wettbewerb sei dadurch nicht gefährdet, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Mit dem Verkauf des Herstellers von schnurlosen Gigaset-Telefonen zieht sich Siemens komplett aus dem Geschäft mit Kommunikationstechnik zurück. Vormals bot Siemens vom Handy über Telefonanlagen bis zu Fernmeldenetzen alles an, was mit Telekommunikation zu tun hatte.

Siemens gibt langsam ab

Arques erhält zunächst rund 80 Prozent an SHC. Die restlichen 20 Prozent will Siemens noch zwei Jahre halten, um weiter ein Auge auf die einstige Tochter zu haben. Damit sollen Entwicklungen wie nach dem Verkauf der früheren Handysparte an BenQ verhindert werden. Die Taiwaner hatten das Unternehmen ein Jahr nach der Übernahme in die Pleite geschickt.

Arques war lange nur auf Sanierungsfälle spezialisiert. Zuletzt wichen die Starnberger aber mehrfach davon ab und mussten sich von manchem Investment ohne Gewinn trennen. SHC war im vergangenen Geschäftsjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 792 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 13 Millionen Euro.

(Reuters)