Bericht über Herzanfall von Jobs dementiert
Gerücht auf CNN-Bürgerjournalisten-Website
Apple-Sprecher Steve Dowling hat einen Bericht über einen vermeintlichen Herzanfall seines CEOs Steve Jobs dementiert, der am Freitag auf der Bürgerjournalisten-Website "iReport" aufgetaucht ist. Die Website wird vom US-Nachrichtensender CNN betrieben.
Ein User der Website mit dem Pseudonym johntw hatte gegen 13:00 Uhr MESZ auf der Site ein Posting mit dem Titel "Steve Jobs rushed to ER following severe heart attack" abgesetzt und darin behauptet, dass ihm "eine verlässliche Quelle", die es vorgezogen habe, anonym zu bleiben, gesagt habe, dass Jobs am Freitag mit heftigen Brustschmerzen in ein nicht genanntes Krankenhaus eingeliefert worden sei.
Aktienkurs mit Aussetzer
Die Geschichte wurde rund dreieinhalb Stunden nach ihrer Publikation von iReport aus seinem Angebot entfernt. Im Blog der Website gibt es zu dem Vorfall noch keinen Kommentar. Die Fachwebsite "Silicon Alley Insider", die den Fall dokumentiert hat, stellte einen kurzen Einbruch der Apple-Aktie an der Wall Street fest, der Kurs erholte sich jedoch nach dem Dementi schnell wieder auf den Stand von vor der Publikation des Gerüchts.
"Silicon Alley Insider" vermutet, dass sich die US-Börsenaufsicht SEC um den Fall kümmern und zu klären versuchen werde, ob es sich um eine gezielte Kursmanipulation oder nur um einen geschmacklosen Scherz gehandelt habe. Der User johntw hatte seinen Account bei iReport offenbar nur dazu angelegt, die Geschichte auf dem Portal zu platzieren.
Screenshot der Falschmeldung auf iReport
Anfällig für Gerüchte
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist nicht die Tatsache, dass ein pseudonymer User eine Falschmeldung auf einem Mitmach-Nachrichtenportal abgesetzt hat, sondern die Geschwindigkeit, mit der die Nachrichtenagenturen und Apple ernsthaft darauf reagiert haben.
Seit Jobs' Auftritt anlässlich der Präsentation des iPhone 3G im Juni, bei dem der Apple-Chef ungewöhnlich mager ausgesehen hatte, haben Berichte über eine erneute Krebserkrankung Jobs' sowohl Apple-User als auch Investoren beunruhigt. Jobs hatte 2004 nach erfolgreicher Operation zugegeben, an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt gewesen zu sein.
Erst im Juli dementierte Jobs gegenüber der "New York Times", dass seine Krankheit zurückgekehrt sei. Er habe an einer Viruserkrankung gelitten, befinde sich aber auf dem Weg der Besserung, so Jobs seinerzeit. Apples Erfolg ist in den Augen der Investoren vor allem dem charismatischen Engagement von Steve Jobs geschuldet. Das Unternehmen ist daher überdurchschnittlich anfällig für Gerüchte.
(Reuters | futurezone)