Hinweise auf Warez-Sites boomen
Der internationale Interessenverband der Computerunternehmen "Business Software Alliance" [BSA] teilte heute mit, dass in den ersten drei Monaten des Jahres über 420 Sites europäischer Betreiber wegen der Verbreitung illegaler Softwarekopien geschlossen worden seien.
Die BSA hat seit Beginn des Jahres allein in Deutschland über 30.000 Warez-Sites gefunden. Die Hinweise auf "Internet-Piraterie" haben sich laut BSA im ersten Quartal 2000 mehr als verdoppelt.
In 25 Fällen sei es zu Gerichtsverhandlungen gekommen, 50 "Softwarepiraten" seien verhaftet worden.
BSAWer zeigt an
Jeweils etwa ein Drittel der Hinweise auf die Verwendung von Raubkopien erhalte man von früheren Mitarbeitern der Unternehmen, von Konkurrenzfirmen, aber auch von Angestellten, die nicht an "illegalen Arbeitsplätzen arbeiten wollen", erläuterte ein BSA-Sprecher.
Auch die Hinweise auf illegale Nutzung von Computerprogrammen stiegen nach BSA-Angaben gegenüber dem Vorjahr um gut ein Fünftel. Rund 200.000 Euro an Gebühren zur Nachlizenzierung hätten daraus seit Jahresbeginn resultiert.
Härtere Gesetze
Um illegalen Handel und Verbreitung noch weiter einzudämmen, fordert die BSA von der Europäischen Union höhere Strafen und Schadensersatzzahlungen.
Außerdem sollte eine EU-Ermittlungsbehörde gegen Urheberrechtsverletzungen geschaffen werden, um die internationale Verfolgung besser als bisher zu harmonisieren.