Neue Vorschriften für MP3-Player geplant

13.10.2008

Die EU-Kommission überlegt neue Sicherheitsvorschriften für mobile Musik-Player. Laut einer aktuellen Studie könnten bis zu zehn Millionen Europäer Hörschäden davontragen, weil sie die Abspielgeräte zu laut einstellen.

Laut dem am Montag von der EU-Kommission vorgestellten Gutachten sind Hörschäden bereits möglich, wenn mehr als fünf Stunden pro Woche Musik mit einer Lautstärke über 89 Dezibel über einen Kopfhörer gehört wird.

Längerfristig könne es dabei zum dauerhaften Verlust des Hörvermögens kommen, heißt es in dem von einem wissenschaftlichen Ausschuss der EU erstellten Papier.

Derzeit 100 Dezibel erlaubt

Die Kommission überlegt nun, die Sicherheitsvorschriften für mobile Musik-Player zu ändern. Derzeit darf der Geräuschpegel von tragbaren Abspielgeräten maximal 100 Dezibel erreichen.

Bis zu zehn Millionen Menschen betroffen

Schätzungen der EU-Kommission zufolge hören in der EU bis zu 100 Millionen Menschen täglich Musik über tragbare Abspielgeräte. Eine ausgiebige Nutzung, die zu Hörschäden führen könnte, wird laut Kommission bei fünf bis zehn Prozent vermutet, also 2,5 Millionen bis zehn Millionen Menschen.

"Die wissenschaftliche Untersuchung belegt eindeutig, dass hier ein Risiko besteht, auf das wir schnell reagieren müssen", sagte EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva. Es solle nun geprüft werden, inwieweit neue Vorschriften notwendig seien oder bestehende Sicherheitsnormen geändert werden müssten.

Konferenz geplant

Kuneva kündigte für Anfang 2009 eine Konferenz an, bei der die Erkenntnisse der Studie mit Vertretern der Industrie und EU-Regierungen erörtert werden sollen.

In den vergangenen vier Jahren wurden europaweit bis zu 246 Millionen mobile Musikabspielgeräte verkauft.

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(futurezone | dpa)