Ruf nach globalen Datenschutzstandards
Datenschutzbeauftragte aus mehr als 70 Ländern haben einen international verbindlichen Rechtsrahmen für den Schutz persönlicher Daten gefordert.
Besonders wichtig sei dabei der Schutz junger Menschen, die im Internet über Soziale Netzwerke offen kommunizierten und sich der Risiken nicht bewusst seien, sagte der deutsche Datenschutzbeauftragte Peter Schaar am Freitag in Straßburg. An der von den Datenschutzbeauftragten Deutschlands und Frankreichs organisierten Konferenz beteiligten sich mehr als 600 Experten aus aller Welt.
Vorsicht in Sozialen Netzwerken
Wer in Sozialen Netzwerken wie Facebook, MySpace oder in Deutschland studiVZ seinen persönlichen Steckbrief präsentiert, Kontakte knüpft oder Nachrichten versendet, müsse vorsichtig mit den eigenen Daten umgehen, sagte Schaar. Auf der Konferenz wurde das Beispiel einer Lehrerin in den USA erwähnt, die bei der Bewerbung für einen Posten wegen eines zufällig im Internet gefundenen Fotos abgelehnt wurde. Auf dem Bild mit der Unterschrift "Ich bin betrunken" war die junge Frau in einer Piratenverkleidung zu sehen.
"Wir wollen auf keinen Fall die Verantwortung auf die Nutzer abwälzen. Betreiber dieser Netzwerke und Regierungen müssen sich auch verantwortlich zeigen", sagte Schaar. Wer mit seiner Kreditkarte im Internet bezahle, sei innerhalb Europas gut geschützt, so Schaar. Problematisch werde es in Ländern außerhalb der Europäischen Union, wo es vielfach noch keine Bestimmungen gebe. Einzelne Länder wollte Schaar nicht nennen. Im asiatischen Raum gibt es häufig noch keine Schutzbestimmungen.
Preis für Datenschutz
Die Konferenzteilnehmer sprachen sich für die jährliche Vergabe eines Preises aus, mit dem ein Land, eine Gemeinde oder eine Privatperson für eine Initiative zum persönlichen Datenschutz belohnt werden soll. Auch eine weltweite "Woche des Datenschutzes" könnte dazu beitragen, das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit des Datenschutzes zu schärfen, sagte Schaar.
(dpa)