Mobilfunk-Netbooks: Q10air vs. Eee PC Go
Mit voll subventionierten Netbook-Bundles um null Euro, dafür mit Zweijahresbindung wollen die mobilkom austria und T-Mobile neue Kunden gewinnen. ORF.at hat sich die Geräte, eines mit Windows, eines mit Linux, im Detail angesehen.
Beide Geräte, sowohl das Q10air der mobilkom als auch der Asus Eee PC 901 Go von T-Mobile, haben die SIM-Karte samt UMTS-Modem integriert, was die Benutzung unterwegs deutlich erleichtert, da kein eigener USB-Dongle mehr angesteckt werden muss.
Abseits davon gibt es jedoch eine Reihe von deutlichen Unterschieden: Während das Q10air ein 10,2-Zoll-Display hat, ist der Eee PC 901 mit einem 8,9 Zoll großen Monitor ausgerüstet. Die Auflösung ist mit jeweils 1.024 mal 600 Pixeln allerdings gleich. In der Qualität der Darstellung sind die beiden matten Monitore vergleichbar und liefern ein klares Bild.
Sechs Zellen mit unterschiedlicher Leistung
Das Asus-Netbook misst 22,7 mal 17,7 mal 3,4 bis 4,1 cm, das Q10air 25,9 mal 18 mal 2,85 cm. Der Eee PC 901 Go ist mit 1,15 kg deutlich leichter als das Q10air, das 1,417 kg auf die Waage bringt.
Beide werden mit einem Sechszellenakku ausgeliefert, das Q10air soll damit 4,5 Stunden laufen, der Eee PC sechs Stunden - allerdings sind diese Angaben auch von der tatsächlichen Nutzung abhängig. Je heller etwa der Monitor eingestellt ist, desto mehr Strom verbrauchen die Geräte.
Aber auch WLAN, Bluetooth und UMTS fordern ihren Tribut, und so zeigte das Q10air mit frisch aufgeladenem Akku und eingeschaltetem WLAN, Bluetooth und UMTS-Modem im Test eine Nutzungsdauer von drei Stunden und 15 Minuten an.
Beide Geräte haben WLAN [b/g], ein UMTS-Modem [HSDPA/HSUPA], Kartenleser, Webcam, LAN, ein GB Arbeitsspeicher sowie als CPU einen Intel Atom eingebaut. Während das Q10air mit 160 GB Festplatte ausgerüstet ist, wird der Eee PC 901 Go mit einer 16 GB großen SSD ausgeliefert, von der allerdings nur 11,8 GB frei sind. Bluetooth hat nur das Q10air.
Tastaturen gewöhnungsbedürftig
Die Tastaturen beider Geräte sind, jede auf ihre Weise, gewöhnungsbedürftig und nicht von Anfang für das Verfassen langer Texte nutzbar. Fehlerfreies Tippen bedarf einer gewissen Übungszeit.
Die ebene Tastatur des Q10air ist trotz der Größe des Geräts und im Vergleich zu anderen Zehn-Zoll-Netbooks verhältnismäßig klein ausgefallen, der Anschlag eher schwammig, und durch die geringe Erhebung kommt man vor allem bei der Bedienung der Leertaste mit dem Daumen unangenehm an der scharfen Rahmenkante an.
Harte Tasten beim Touchpad
Beim Eee PC wurde der Platz für die Tastatur zwar vollständig ausgenützt, sie ist durch die geringere Größe des Geräts aber naturgemäß etwas kleiner. Auch die Tasten sind eine Spur kleiner als die des Q10air und brauchen eine relativ harte Betätigung.
Die Touchpads sind bei beiden Geräten ausreichend, beim Q10air haben die Tasten des Touchpads allerdings einen relativen harten Widerstand, sie dienen dafür als Anzeige etwa für den Akkuladestatus und den Funkbetrieb. Das Touchpad kann beim Q10air mittels eigener Taste auch ausgeschaltet werden.
Ende November bringt Asus mit dem S101 ein Netbook, das eigentlich von Apple hätte kommen sollen, in den heimischen Handel. Der Eee Top, Asus' Nettop mit Touchscreen, soll ebenfalls ab November erhältlich sein.
Der Unterschied liegt im Detail
Weitere Unterschiede gibt es bei den Details: So ist beim Q10air etwa das Mikrofon an der Unterseite des Geräts angebracht. Auch die Lautsprecher sind dort zu finden - wie beim Eee PC. Er liefert dennoch den lauteren Ton.
Das Q10air bietet dafür die Möglichkeit, über eine eigene Taste den Lüfter auszuschalten und das Gerät in den Silent Mode, der sich auch im Akkumodus automatisch aktiviert, zu versetzen. Ein echter Unterschied konnte im Test nicht konstatiert werden, beide Modi sind verhältnismäßig ruhig. Beim Eee PC ist der Lüfter konstant und hörbar an.
Q10air läuft heiß
Dafür wurde das Q10air im Vergleich zum Eee PC 901 Go relativ heiß. Vor allem die Handballenauflage scheint beim Verdecken der an der Unterseite des Geräts angebrachten Lüfter, etwa wenn das Gerät auf dem Schoß liegt, viel von der erzeugten Hitze abzuführen, begleitet vom Geruch von heißem Plastik. Aber auch ohne Verdecken ist der Temperaturunterschied merkbar.
Der Q10air schaltete im Test bei jedem Neustart alle stromfressenden Funktionen ab - darunter auch das UMTS-Modem, das daher jedesmal neu über eine eigene Taste aktiviert werden musste.
Internet via Mobilfunk ist immer noch langsamer, als es die Werbung verspricht, so ein Test der Arbeiterkammer. Im ORF.at-Test lieferten beide Netbooks ausreichende Geschwindigkeiten, ein Rausch blieb allerdings aus.
Linux vs. Windows
Als Betriebssystem kommt beim Q10air Windows XP Home zum Einsatz, der Eee PC 901 Go wird mit Linux und passender Software ausgeliefert. So ist etwa die Office-Suite Star Office 8 bereits installiert, weiters Skype, Spiele, Multimedia-Anwendungen und Lernsoftware für Kinder.
Mit dem Betriebssystem erklärt sich zum Teil auch der Preisunterschied: Beide Geräte sind an sich gratis weil subventioniert, dafür muss zwei Jahre lang ein Mobilfunkvertrag beahlt werden.
T-Mobile verlangt für den Eee PC 901 Go pro Monat 25 Euro inklusive zehn GB Download-Volumen. Das Q10air kostet 29 Euro inklusive fünf GB Download-Volumen im Monat. Das Angebot von T-Mobile kostet somit in Summe 600 Euro, das der mobilkom 696 Euro - mit dem Unterschied dürften auch die Lizenzkosten von Windows gedeckt sein.
Der Eee PC 901 Go ist bei T-Mobile auch ohne Tarifbindung verfügbar und kostet dann 599 Euro.
(futurezone | Nadja Igler)