Höhere Löhne für IT-Branche gefordert
Die Gewerkschaft der Privatangestellten [GPA] macht bei den Arbeitgebern der IT-Branche Druck für eine Anhebung der Ist-Löhne. Die Branche hat in den vergangenen Jahren gut verdient.
Bisher wurden jährlich nur die kollektivvertraglichen Mindestgehälter für die etwa 35.000 Beschäftigten erhöht, und nun reicht es der GPA. Am 30. Oktober findet im Austria Center Vienna eine Beschäftigtenversammlung statt, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Die Kollektivvertragsverhandlungen werden am 3. November fortgesetzt.
"Die IT-Branche hat zuletzt sehr gut verdient, und die Beschäftigten leiden genauso unter der hohen Inflation wie andere Berufsgruppen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit infolge der weltweiten Finanzkrise werden nachhaltig wirkende Einkommenssysteme immer wichtiger", betonte kürzlich der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier, Karl Proyer.
Gewinne stark gestiegen
Unterstützung kam von der Arbeiterkammer [AK]. Demnach zeige eine aktuelle Untersuchung, dass die wichtigsten Unternehmen des Informationstechnologiesektors ihre Gewinne auf hohem Niveau stabilisiert hätten. "Seit 2005 konnten die betreffenden Unternehmen ihre Gewinne um 87,4 Prozent steigern und erzielten 2007 einen satten Jahresüberschuss von 50 Millionen Euro."
"Im selben Zeitraum wurde um die Hälfte mehr ausgeschüttet, die Aktionäre haben demnach 2007 Dividenden in der Höhe von 30 Millionen Euro bekommen. Für die betroffenen Beschäftigten liest sich die Erfolgsgeschichte der Unternehmen anders: Im Durchschnitt ist der Personalaufwand pro Kopf in den vergangenen zwei Jahren nur um 3,2 Prozent gestiegen", rechnete die Kammer vor.
Erfolgreiches Jahr
Dass es der Branche gut geht, zeigt auch eine Studie des IT-Dienstleisters IDC. Demnach wurden im Vorjahr 680 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 14,4 Prozent. Für die nächsten fünf Jahre wird von einem jährlichen Zuwachs von fünf Prozent ausgegangen. "Der Software-Markt wird das größte Wachstum verzeichnen, und die Finanzbranche bleibt Spitzenreiter bei IT-Investitionen", so IDC-Analyst Rainer Kaltenbrunner am Donnerstag in einer Aussendung.
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(futurezone | APA)