US-Militär: Twitter als Terrorwerkzeug
In einem am Wochenende veröffentlichten Bericht des US-Militärs werden eine Reihe neuer Web-Technologien und ihre potenzielle Nutzung durch Terroristen untersucht.
Unter anderem setzt sich das Papier des 304th Military Intelligence Battalion auch mit der Mikroblogging-Plattform Twitter auseinander, über die 140 Zeichen lange Texte nicht nur auf die eigene Twitter-Seite gepostet, sondern wahlweise auch per Instant Messenger und SMS versandt werden können.
In dem Bericht wird betont, dass Twitter-Mitglieder im Juli schneller über ein Erdbeben in Los Angeles berichtet hätten als sämtliche Nachrichtenagenturen und Aktivisten das Service beim Parteitag der Republikaner in Minneapolis dazu genutzt hätten, um einander über Polizeiaktionen zu unterrichten.
Twitter für Terroranschläge
"Twitter hat sich zum Tool für Sozialisten, Menschenrechtsgruppen, Kommunisten, Vegetarier, Anarchisten, religiöse Gemeinschaften, politische Enthusiasten, 'Hacktivisten' und andere entwickelt, um sich auszutauschen und ihre Messages an ein breiteres Publikum zu bringen", so der Bericht. Teilweise würde der Dienst dabei auch schon genutzt, um "extremistische Ideologien und Perspektiven" zu verbreiten.
Theoretisch könnte das Netzwerk also von Terroristen als Werkzeug genutzt werden, heißt es in dem Bericht. In Kombination mit anderen Programmen wie Google Maps und Handyfotos und -videos könnten so etwa Anschläge geplant werden.
Neben Twitter wurde etwa auch die Nutzung von GPS-Diensten, mobiler Sprachveränderungssoftware und anderen Technologien zu Terrorzwecken in dem Bericht behandelt. Gezeigt werden auch Handy-Interfaces islamistischer Gruppierungen.
Der bericht wurde auf der Website der Federation of the American Scientists veröffentlicht.
(AFP)