Microsoft hechelt bei Netbooks hinterher
Herausforderung für Windows 7
Der boomende Markt mit Mininotebooks droht für Microsoft zu einem wachsenden Problem zu werden. Nach Schätzungen des weltgrößten Software-Herstellers läuft auf lediglich 70 Prozent der aktuellen Netbook-Modelle ein Windows-Betriebssystem.
Bei den Desktop-PCs beherrschen Microsofts Betriebssysteme dagegen mit einem Anteil von rund 90 Prozent den Markt.
Die Netbook-Hersteller setzen bei den niederpreisigen Geräten vermehrt auf Linux statt auf das speicherhungrige und teuere Windows Vista.
Kostenfrage Windows
Der taiwanesischen Beratungsfirma CLSA zufolge muss ein Hersteller pro Gerät für Linux rund fünf Dollar Kosten einplanen, gegenüber 40 bis 50 Dollar für Windows XP und rund 100 Dollar für Windows Vista.
"Wenn Hersteller für ihre Geräte Windows nutzen wollen, dann entscheiden sie sich in der Regel für eine ältere und günstigere Version des Betriebssystems", sagte Dickie Chang, Analyst bei IDC in Taipei. "Das ist eine wirkliche Herausforderung für Microsoft." Der Vista-Nachfolger Windows 7 werde jedoch besser auf die Netbooks passen, sagte Microsoft-Manager Jon DeVaan. "Die Leute werden positiv überrascht sein."
Asus als Vorreiter
Asus hatte Ende vergangenen Jahres mit seinem ersten EeePC das neue Gerätesegment eröffnet. Es hatte mehrere Monate gedauert, bis ein erstes Gerät mit vorinstalliertem Windows-Betriebssystem verfügbar war.
Eine Microsoft-Sprecherin räumte nach einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg ein: "Noch vor einem Jahr hatten wir keine klare Strategie für den Markt der Netbooks."
(dpa)