23.06.2000

ABSTIMMEN

Bildquelle: APA

Bill Gates stellt Internet-Windows-Strategie vor

Microsoft hat eine neue Strategie zur Verbindung seiner Software mit dem Internet bekannt gegeben und damit nach eigenen Angaben sein ehrgeizigstes Projekt seit der Entwicklung des Betriebssystems Windows vorgestellt.

Im Zuge der neuen Strategie mit dem Namen ".Net" stellten Microsoft-Chef Bill Gates und andere Unternehmens-Manager Produkte wie einen elektronischen Notizblock vor, der Handschriften erkennen und mit dem Internet verbunden werden kann.

"Wir stecken all unsere Ressourcen in die Microsoft.NET-Initiative", sagte Gates gestern in Redmond. "Windows.NET" soll erstmals 2001 erscheinen, eine ausgereiftere Version dann 2002.

Microsoft.NET ist eine Plattform

Gates verglich die Initiative mit der einstigen Entwicklung des Betriebssystems Windows, das sich später als Grundlage für die herausragende Stellung Microsofts auf dem Software-Markt herausstellte.

Die ".Net"-Strategie sei wesentlich wichtiger als die Strategie-Ankündigung 1995, die zur Entwicklung des Microsoft-Web-Browsers führte.

"Was wir hier heute vorstellen, ist viel ehrgeiziger. Das ist eine neue Plattform. Es gibt kein Microsoft-Produkt, das davon nicht betroffen ist. Unsere gesamte Strategie wird um diese Plattform herum definiert", sagte Gates.

Vergangene Woche sagte Gates in Taiwan, Microsoft werde dafür dreimal mehr ausgeben als der Mondflug gekostet habe.

Prototypen von ".Net" Funktionen vorgestellt

Zugleich stellte Microsoft Prototypen von Geräten vor, die mit ".Net"-Funktionen arbeiten sollen. Dazu gehören Computer, die Stimmen erkennen und ihnen antworten können sowie Mobiltelefone, denen man den Text einer E-Mail diktieren kann.

Basis der ".Net" Strategie soll XML sein, ein Webstandard zum Datenaustausch.

Auch Microsoft's Konkurrenten verfolgen ähnliche Ideen: Hewlett-Packard, IBM, Oracle und Sun arbeiten an der Entwicklung von Technologien, die erweiterte Dienstleistungen per Web ermöglichen sollen.