Bill Gates stellt Internet-Windows-Strategie vor
Microsoft hat eine neue Strategie zur Verbindung seiner Software mit dem Internet bekannt gegeben und damit nach eigenen Angaben sein ehrgeizigstes Projekt seit der Entwicklung des Betriebssystems Windows vorgestellt.
Im Zuge der neuen Strategie mit dem Namen ".Net" stellten Microsoft-Chef Bill Gates und andere Unternehmens-Manager Produkte wie einen elektronischen Notizblock vor, der Handschriften erkennen und mit dem Internet verbunden werden kann.
"Wir stecken all unsere Ressourcen in die Microsoft.NET-Initiative", sagte Gates gestern in Redmond. "Windows.NET" soll erstmals 2001 erscheinen, eine ausgereiftere Version dann 2002.
Mit dem neuen System Microsoft.NET
sollen Computer-Anwender künftig auf ihre Daten nicht nur von
einem Personal Computer zugreifen können, sondern auch von
verschiedensten Geräten wie Mobiltelefonen und Handheld-Computern.
Microsoft.NET ist eine Plattform
Gates verglich die Initiative mit der einstigen Entwicklung des Betriebssystems Windows, das sich später als Grundlage für die herausragende Stellung Microsofts auf dem Software-Markt herausstellte.
Die ".Net"-Strategie sei wesentlich wichtiger als die Strategie-Ankündigung 1995, die zur Entwicklung des Microsoft-Web-Browsers führte.
"Was wir hier heute vorstellen, ist viel ehrgeiziger. Das ist eine neue Plattform. Es gibt kein Microsoft-Produkt, das davon nicht betroffen ist. Unsere gesamte Strategie wird um diese Plattform herum definiert", sagte Gates.
Vergangene Woche sagte Gates in Taiwan, Microsoft werde dafür dreimal mehr ausgeben als der Mondflug gekostet habe.
Prototypen von ".Net" Funktionen vorgestellt
Zugleich stellte Microsoft Prototypen von Geräten vor, die mit ".Net"-Funktionen arbeiten sollen. Dazu gehören Computer, die Stimmen erkennen und ihnen antworten können sowie Mobiltelefone, denen man den Text einer E-Mail diktieren kann.
Basis der ".Net" Strategie soll XML sein, ein Webstandard zum Datenaustausch.
Auch Microsoft's Konkurrenten verfolgen ähnliche Ideen: Hewlett-Packard, IBM, Oracle und Sun arbeiten an der Entwicklung von Technologien, die erweiterte Dienstleistungen per Web ermöglichen sollen.
Extensible Markup Language
Im Prinzip wurde mit XML eine generelle Syntax, ein Satzbau,
geschaffen, mit dem Daten hierarchisch beschrieben werden können.
Die Daten müssen damit nicht mehr für jede Anwendung in eine neue
Form gebracht werden. Egal ob jemand zum Beispiel ein Manuskript im
Web oder als Buch veröffentlichen oder in ein proprietäres Format
konvertieren will. Durch die Trennung von Form und Struktur kann mit
Hilfe von XML die Darstellung frei gewählt werden.