14.07.2000

BULLE, BÄR

Bildquelle: Raging Bull

Upstarts, Börsenkurse, Todeslisten

In den letzten Monaten sind sogenannte DotComs ernorm unter die Räder geraten: Abstürze von bis zu 80 Prozent waren keine Seltenheit. Auch österreichische Startup-Unternehmen waren betroffen.

Diese Woche scheint das Börsewetter etwas freundlicher zu sein. Heute Freitag konnte der Neue Markt in Frankfurt bis 18:15 Uhr 2,8 Prozent zulegen [Nemax50]. Auch die US-Techbörse Nasdaq startete deutlich im Plus.

Ein österreichisches Upstart-Unternehmen hatte es allerdings schwer erwischt: update.com musste gestern einen Einbruch von 33 Prozent hinnehmen. Vor allem Daytrader haben den Anfangsabsturz von beinahe 50 Prozent dazu genutzt, aus dem angeschlagenen Wert noch Gewinne zu machen [siehe "Mehr zu diesem Thema" unten].

Die DotCom-Todeslisten

Die Umfrage der Futurezone im Anhang an einen Artikel über so genannte DotCom-Todeslisten, die in DE kursieren, fand man in den Chefetagen österreichischer DotComs naturgemäß wenig amüsant.

Für Norbert Teufelberger, Finanzvorstand von Betandwin.com ist es "absolut unbegründet und nicht nachvollziehbar", dass sein Unternehmen auch nur in die Nähe einer "Todesliste" gerückt werde.

Sicher, man sei durch den allgemeinen Verfall der Internet-Werte "mit nach unten gezogen" worden, bei laufenden Kosten von etwa fünf Millionen Euro pro Jahr könne man theoretisch zehn Jahre auch völlig ohne Einnahmen überleben, da 52 Millionen Euro in Cash vorhanden seien.

Umsätze und Businesspläne

Sascha Stahl, Sprecher der arg gebeutelten Update.com findet gleich mehrere Gründe, warum sein Unternehmen keinen Grund zur Angst vor "Todeslisten haben müsse.

Zum einen sei Update keine typische DotCom-Neugründung, sondern habe mit dem "Marketing Manager" seit Jahren ein Produkt mit weltweit 35.000 Business-Anwendern auf dem Markt.