Surfen am Arbeitsplatz kostet Milliarden
Privates Internetsurfen von Mitarbeitern kostet deutsche Unternehmen schätzungsweise mehr als 700 Milliarden ATS im Jahr.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung in über 1.000 deutschen Firmen im Auftrag des Düsseldorfer Softwarehauses Sterling Commerce. Der Studie zufolge gehen mehr als 60 Prozent aller Arbeitnehmer mit Internetzugang mindestens ein Mal am Tag aus privaten Gründen ins Netz. Durchschnittlich verbringe jeder Beschäftigte 3,2 Stunden pro Woche ohne betrieblichen Anlass online.
"Pro Mitarbeiter entstehe dadurch ein Arbeitsausfall von mehr als 17 Tagen im Jahr", sagte Wilfried Heinrich, Geschäftsführer der Agentur Denkfabrik, die die Studie im Auftrag von Sterling Commerce erstellte. Bei Arbeitskosten von durchschnittlich 350 ATS pro Stunde und 16,2 Millionen Arbeitsplätzen mit Internetzugang entstünden somit im Jahr Kosten von 104 Milliarden Mark - ohne Berücksichtigung von Netzgebühren. Allein das Herunterladen des Computerspiels "Moorhuhn 2" werde in den nächsten Wochen Kosten in Höhe von mehr als 900 Millionen ATS verursachen, schätzt Heinrich.
Wirksame Gegenmaßnahmen seien schwierig umzusetzen, meint Heinrich: "Den Unternehmen fällt nicht viel dazu ein." In kleineren Firmen sei es beispielsweise möglich, separate Internet-Arbeitsplätze einzurichten: "Das schafft soziale Kontrolle."
Roland Ebert-Weglehner von Sterling Commerce warnt die Unternehmen jedoch, die "schleichende Kostenlawine" zu ignorieren. Es gebe immer mehr Anlässe zum privaten Surfen: "Je größer zum Beispiel der Kreis der privaten Aktionäre ist, desto häufiger werden Börseninformationen abgerufen."