Online-Werbemarkt beutelt Dot.coms
Der Online-Werbemarkt hat sich seit dem High-Tech-Crash im April verändert, und werbeorientierte Unternehmen wie Yahoo leiden darunter.
Das Unternehmen hat seit dem 30. August mehr als 15 Prozent seines Wertes verloren - das entspricht 10,5 Milliarden USD. "Wenn Yahoo Schnupfen bekommt, holen sich andere Web-Unternehmen eine Lungenentzündung", warnt Rick Kimball, leitender Manager der Venture-Capital-Firma Technology Crossover Ventures. Nicht nur Yahoo hat mit sinkenden Werbezuwächsen zu kämpfen, auch verwandte börsennotierte Unternehmen wie Inktomi, Ask Jeeves, DoubleClick und About.com.
Kein Geld von und für Dot.coms
Zwar gibt es verschiedene Meinungen über die Gesundheit des
Online-Werbemarkts. Aber alle Analysten sind sich einig: Die
Wachstumsraten sind in den letzten Monaten eindeutig zurückgegangen.
Hauptgrund dafür sind E-Commerce und Dot.coms, die nach dem Crash im
April die Geldhähne zugedreht haben.
Bannerpreise gesenkt
Um das Business am Laufen zu halten, hat Yahoo die Preise wieder gesenkt - ganz im Gegensatz zum Vorjahr. Demnach fiel der Preis für 1.000 Adviews von 33 auf 31 USD [480 ATS], wie die Media-Metrix-Tochter AdRelevance berichtet. Der Monatsumsatz fiel von 590 Millionen USD im März auf 540 Millionen im Juli. Dennoch sind die Juli-Umsätze vier Mal so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Henry Blodget von Merrill Lynch sagt voraus, dass heuer sieben Milliarden USD mit Online-Werbung umgesetzt werden.
Yahoos Umsätze werden im aktuellen Quartal [per 30. September] voraussichtlich 280 Millionen USD betragen, was im Vergleich zum Quartal davor nur einem Plus von vier Prozent gleichkommt. Im Vorjahr betrug der Unterschied noch 18 Prozent.
Niedrige Klickraten
Gleichzeitig fallen auch die Klickraten, die angeben, wie viel Prozent der Betrachter auch tatsächlich auf Werbebanner klicken. Waren sie zu Anfangszeiten noch bei vier bis fünf Prozent, sind sie nun auf 0,5 Prozent oder weniger gesunken. Niedrige Klickraten bedeuten aber keine mangelnde Attraktivität des Werbemediums: Mit dem zunehmenden Web-Wissen der User werden viele Banner aus den Augenwinkeln registriert und dienen der Etablierung einer Marke.