22.09.2000

NUMMERNLOS

Bildquelle: fuzo

Telefon-Rufnummernplan auf Eis gelegt

Der viel diskutierte Telefon-Rufnummernplan ist auf absehbare Zeit gestorben. Es gebe derzeit kein Budget für die vom Bund auf 250 Mio. ATS [18,2 Mio. Euro] geschätzten Werbe- und Umstellungskosten, hieß es am Freitag aus dem Büro von Infrastrukturminister Michael Schmid.

Die Einführung des Rufnummernplans, über den die bestehenden 1.044 vierstelligen Ortskennzahlen durch 23 zweistellige Regionalkennzahlen ersetzt werden sollten, um zusätzlichen Rufnummernbedarf in den großen Städten abdecken zu können, wurde bereits mehrfach verschoben.

Grundgebührenbefreiungs-Modell kommt

Zwei Drittel aller Telekom-Kunden - nämlich 2,6 Millionen - wären laut TA-Berechnungen von der geplanten Umstellung betroffen gewesen.

Die Wirtschaft hätte der Rufnummernplan laut einer Arthur-D.-Little-Studie fünf Mrd. ATS [363 Mio. Euro] gekostet - 3,6 Mrd. ATS die Klein- und Mittelbetriebe und 1,4 Mrd. ATS die Großunternehmen. Die TA hätte 2,3 Mrd. S aufwenden müssen.

Die Neuregelung der Telefon- Grundgebührenbefreiung, die mit 2001

wirksam werden soll, sei indes auf Schiene und könnte Mitte Oktober als Budget-Begleitgesetz beschlossen werden, hieß es aus dem

Infrastrukturministerium weiter. Wie bisher sollen 300.000 Mindestrentner, Sozialhilfe-Empfänger und Arbeitslose in den Genuss der Regelung kommen. Neu ist die Ausweitung der Regelung auf Handynetzbetreiber und alternative Telefonanbieter.

Bund begleicht Schulden bei Telekom Austria

Die Begünstigten erhielten bisher nur bei der Telekom Austria die Befreiung der Grundgebühr und eine Stunde Gesprächsguthaben, was den Bund jährlich rund 900 Mio. S [65 Mio. Euro] kostete. Da in den letzten Jahren nur 500 Mio. ATS dafür budgetiert waren, schuldet der