29.09.2000

ABWÄRTS

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Weltbörsen von Apple-Einbruch belastet

Waren es zu Wochenbeginn noch die Umsatz- und Gewinnwarungen von Intel und Eastman Kodak, die sich vorübergehend sogar verheerend auf die Aktienkurse anderer internationaler Technologiewerte auswirkte, belastet zum Wochenausklang die Gewinnwarnung des Computerherstellers Apple die gesamte Computer- und Chipindustrie.

Dem entsprechend zeigten in der abgelaufenen Woche die Aktienkurse an den internationalen Börsen eine nach Süden gerichtete Tendenz. Nur die Londoner Börse weist im Wochenvergleich ein Plus von knapp drei Prozent aus.

Angeführt wird die Verliererliste der Aktienmärkte von den High-Tech-Börsen. So verlor der Nemax Gesamtindex des Neue Marktes an der Frankfurter Börse bis Freitag Nachmittag 9,8 Prozent auf 5.218 Einheiten. Der Marktindex der paneuropäischen Wachstumsbörse Easdaq in Brüssel gab seit Freitag der Vorwoche um 7,2 Prozent auf 1.353 Punkte nach. Deutlich Kursverluste fuhr in der abgelaufenen Woche auch die US-Technologiebörse Nasdaq ein. Ihr Gesamtmarktindex fiel im Wochenvergleich um 5,5 Prozent auf 3.205 Einheiten.

"Die schwächeren Kurse im Umfeld der aktuellen Verunsicherungen bieten jedoch interessante Einstiegsmöglichkeiten", meinen die Wertpapierexperten der Raiffeisen Zentralbank [RZB] und denken dabei vor allem an die europäischen Aktienmärkte.

Für diese bilden das Sinken des Rohölpreises und die Stabilisierung des Euro - auch nach dem negativen Ausgang des Euro-Referendums in Dänemark - durchaus verbesserte Rahmenbedingungen, meint die RZB. Auch schätzt die RZB etwa die Gewinnaussichten für deutsche Unternehmen im Vergleich zu ihren US-Kollegen durchwegs günstiger ein. Aber auch US-Aktien werden auf dem aktuell günstigen Niveau zum Kauf empfohlen.

Generell lässt die Herbstrallye immer noch auf sich warten, es werden sogar negative Stimmen laut, die einen Verfall der Börsen bis Jahresende sehen. Doch mehrmalige Bodenbildungen lassen weiter hoffen, die nächste Woche dürfte äusserst interessant werden.