16.10.2000

GERANGEL

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Provider verärgert über Telekom Austria

In dem ewigen Tauziehen um ADSL-Produkte gibt es offenbar noch immer keine Einigung zwischen den "Internet Service Providers Austria" [ISPA] und der Telekom Austria [TA].

"Obwohl die österreichischen Provider wiederholt die Telekom Austria aufforderten, mit ihnen neue DSL-Produkte für den österreichischen Markt zu entwickeln, reagierte die TA bisher nicht", heißt es in einer Aussendung der ISPA. "Eine kooperative Vorgangsweise bei der Einführung von neuen DSL-Produkten war bei den Verhandlungen zur ADSL-Kooperation im Frühjahr 2000 zwischen ISPA und TA allerdings vereinbart worden."

"Enttäuschung groß"

"Die Enttäuschung bei uns und unseren Mitgliedern ist entsprechend groß", bestärkte der Präsident der ISPA, Georg Hahn. "Wie sich das auf zukünftige Verhandlungen auswirken wird, kann ich noch nicht sagen, aber anscheinend kann man Aussagen der TA-Mitarbeiter nicht mehr vertrauen."

Bei Jet2Web hiess es auf Anfrage der FuZo, die ISPA solle doch die Gespräche abwarten, die diese Woche stattfinden werden. Konkret ist ein Termin am Freitag um 16.00 Uhr angesetzt, der laut Jet2Web auch von Kurt Einzinger, Generalsekräter der ISPA, telefonisch bestätigt wurde.

Die ISPA hat einen Brief an die Geschäftsleitung der TA gerichtet, worin sie diese auffordert, ein gleichwertiges Anbot an alle ISPs zu richten, damit diese die gleichen DSL-Technologien einsetzen können. "Schließlich ist die TA auf Grund ihrer marktbeherrschenden Stellung bei der Teilnehmeranschlussleitung gesetzlich verpflichtet, dies zu tun", so die ISPA.

TA: "Teleworker" kein Inter-, sondern Intranetprodukt

Die inzwischen eingelangte Antwort der TA, worin sie argumentiert, ihr DSL-Produkt sei kein Internet-, sondern ein Intranet-Produkt, kann die Provider nicht wirklich beruhigen. "Wir stehen heute wieder dort, wo wir vor einem Jahr gestanden sind", bemerkt Kurt Einzinger.

Die letzten Verhandlungsrunden rund um ADSL haben bei ihm einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. "Zuerst kommt die TA mit einem neuen Produkt heraus, dann schreien wir auf, sie versprechen Verhandlungen, verzögern diese, wir klagen, dann kommen die Verhandlungen endlich zu Stande, dauern ein paar Wochen, und bis die ISPs mit einem vergleichbaren Produkt ebenfalls auf den Markt kommen können, sind sechs Monate vergangen. So darf das nicht wieder ablaufen."