Telekom Control befürchtet UMTS-Absprachen
Am 2. November ist es so weit: Zwölf UMTS-Frequenzen werden in Österreich zur Versteigerung freigegeben. Insgesamt sechs Interessenten werden sich darum bewerben.
Wenn sich jeder Bieter mit zwei Frequenzen begnügt, dann könnte die Versteigerung schon rasch beendet sein und der Zuschlag nahe dem Mindestgebot von zehn Milliarden Schilling erfolgen. Die Telekom könnte gut damit leben, sich nur mit zwei Frequenzen zu begnügen, hat Telekom-Chef Heinz Sundt heute in einer Tageszeitung laut nachgedacht.
Wirbel in der Branche
In der Branche hat er damit einen erheblichen Wirbel ausgelöst.
Einige deuteten die Aussagen als Aufruf oder gar Hinweis auf eine
Bieterabsprache zur nächste Woche beginnenden UMTS-Versteigerung.
Die Telekom Control, mit dem Verfahren beauftragt, sieht das
offensichtlich auch so.
Abspracheverbot beiläufig nachdrücklich betont
Sie sieht sich veranlasst, in aller Öffentlichkeit auf das bestehende Abspracheverbot hinzuweisen. Ein abgestimmtes Bieterverhalten führt zum Abbruch der Versteigerung. Sollte sich das in den ersten Tagen der Auktion bewahrheiten, werde die Telekom-Kommission darüber entscheiden.
"Ein Zusammenwirken der Antragsteller vor oder während des Versteigerungsverfahrens kann gemäß § 49a Abs 7 TKG zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren führen", warnt die Telekom Control in einer Aussendung. Und, wie ein Seitenhieb auf die Sundt-Aussagen: "Ebenso kann die öffentliche Bekanntgabe von Geboten oder Bietstrategien auch bereits im Vorfeld des Versteigerungsverfahrens zum Ausschluss aus dem Verfahren führen."
Italien kein Vorbild
Man sorgt sich um die Einnahmen. Die kürzlich abrupt zu Ende gegangene UMTS-Auktion in Italien war ein Mega-Flop, die Regierung wittert geheime Absprachen. Auch bei der TKC ist man auf der Hut. "Bei kollusivem Verhalten sind nach den gesetzlichen Bestimmungen entweder die betroffenen Antragsteller auszuschließen oder es ist - wenn ein effizientes, faires und nicht diskriminierendes Verfahren nicht mehr durchgeführt werden kann - das gesamte Verfahren einzustellen", so die Warnung.
Kandidaten beteuern hehres Gebaren
Die Versteigerungs-Kandidaten dementieren: Es gebe ganz und gar keine Absprachen. Absprachen würden anders aussehen, das Verfahren werde rein rational nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten abgewickelt. Die Nerven liegen derzeit jedenfalls bei allen blank. Kein Wunder, geht es doch um enorme Geldbeträge und nicht zuletzt um die Frage, ob und wie man im Mobilfunkgeschäft der Zukunft mitspielen wird können.