Internet führt nicht zu sozialer Vereinsamung
Laut US-Studie glauben die meisten Amerikaner an positiven Einfluss auf Freundschaften und Familienkontakte
Das Internet führt entgegen oft geäußerter Bedenken offenbar nicht zur sozialen Vereinsamung. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Universität von Kalifornien [UCLA] am Mittwoch in Los Angeles veröffentlicht hat.
Nur ein Viertel der mehr als 2.000 Befragten fühlt sich auf Grund der Online-Aktivitäten von Freunden und Verwandten zuweilen vernachlässigt. Dagegen ist die Mehrheit der Internet-Nutzer davon überzeugt, dass das neue Medium sich sogar positiv auswirkt, wenn es darum geht, Freundschaften zu schließen oder mit der Familie zu kommunizieren.
UCLA Center for Communication PolicyZwei Drittel der Amerikaner nutzen das Internet. Die meisten davon, nämlich knapp 82 Prozent, schätzen die Möglichkeit der schnellen und unkomplizierten Kommunikation via E-Mail. Nach Ansicht des Leiters der UCLA-Studie, Jeffrey Cole, hat das Internet aber darüber hinaus langfristige Auswirkungen, die die Nutzer heute noch gar nicht erkennen. "Das Internet ändert alles - von unseren Werten bis hin zu Kommunikationsmustern und dem Konsumverhalten", glaubt Cole.
Die Studie konzentrierte sich auf die Meinungen und Online-Gewohnheiten der Befragten. Die größte Sorge der Umfrageteilnehmer galt dem Datenschutz im Netz. Etwa zwei Drittel der Internet-Nutzer sind überzeugt, dass diejenigen, die online sind, den Schutz ihrer Privatsphäre aufs Spiel setzen. Allerdings habe kaum jemand Angst vor einer Überwachung durch die Regierung, sagt Cole. "Sie haben Angst, dass Unternehmen ausspionieren, was sie tun."
Internet führt zur sozialen IsolierungAuf die Schulnoten von Kindern und Jugendlichen hat das Internet nach Ansicht der meisten Befragten keinen Einfluss. 70 Prozent gaben an, die Leistungen der Schüler würden durch die Online-Nutzung weder besser noch schlechter. Jeder vierte glaubt, dass sich die Noten durch das Internet verbessert haben, nur drei Prozent erkennen einen Leistungsabfall.