Es ist etwas faul im Staate Microsoft
Der ehemalige "Superhacker" Kevin Mitnick hat während einer Rede zur "Software Developers 2000 Conference" unter anderem zu den Eindringlingen in Microsofts Netzwerke, die mutmaßlich die Quellcodes der aktuellen Windows- und Office-Versionen kopiert haben, Stellung genommen.
Dabei äußerte sich Mitnick insbesondere skeptisch zu Microsofts Version der Ereignisse, nach der die Eindringlinge einige Tage lang bei ihren Aktivitäten beobachtet worden seien, bevor sie aus dem Netzwerk verbannt wurden.
"Wenn so etwas Wichtiges wie die Quellcodes im Spiel sind, ist es eher wahrscheinlich, dass die Eindringlinge umgehend aus dem Netzwerk vertrieben werden", kommentierte Mitnick.
Mitnick war per Satellitenübertragung zur Konferenz zugeschaltet worden, da ihm seine Bewährungsauflagen unter anderem verbieten, Südkalifornien zu verlassen.
Microsofts Quellcodes ausspioniertSchlecht geschulte Mitarbeiter
Nach der offiziellen Microsoft-Version hatten die Eindringlinge insgesamt zwölf Tage Zugang zum MS-Netzwerk, allerdings nicht über den gesamten Zeitraum mit den entsprechenden Befugnissen Quellcodes einzusehen.
Demnach fielen den MS-Technikern zunächst einige unangemeldete neue Accounts auf. Diesen wurde allerdings keine Beachtung geschenkt, da davon ausgegangen wurde, dass schlecht eingeschulte neue Mitarbeiter die Accounts nicht ganz korrekt aufgesetzt hatten.
Erst als die Eindringlinge nach einigen Tagen mehr als zwei Dutzend Accounts angelegt hatten und versuchten, deren Zugriffsbefugnisse zu erweitern, wurden die Administratoren misstrauisch.
Danach waren die Techniker angeblich eine Woche lang nicht in der Lage, die ungebetenen Besucher zu lokalisieren, bevor ihrem Treiben ein Ende gesetzt wurde.