UMTS-Betreiber erfreut, Bund enttäuscht
Noch am selben Abend wurde auch der zweite Auktionsabschnitt beendet. Dabei kamen noch 5 kleinere, ungepaarte Frequenzpakete [1x5 MHz) zur Vergabe, die als Zusatzausstattung gedacht sind.
Je zwei "kleine" Frequenzen konnten Mobilkom Austria [2x 350 Mio.ATS] und max.mobil [1x 350 Mio.ATS, 1x 352 Mio. ATS] erringen. Ein kleines Frequenzpaket ging an Hutchison 3G [350 Mio. ATS].
Mobilkom Austria und max.mobil ersteigerten je ein kleines Frequenzpaket. Per Los wurden anschließend die übrigen der Mobilkom, max.mobil und Hutchison zugeteilt.
Insgesamt erbrachte der zweite Auktionsabschnitt 1,752 Mrd. ATS [126 Mio. Euro].
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge
registrierte Finanzminister Karl Heinz Grasser das magere
Ergebnis der österreichischen UMTS-Auktion: Natürlich wären ihm 20,
30 oder 40 Milliarden Schilling Versteigerungserlös lieber gewesen,
sagte Grasser in der "ZiB 1". Die Handynetzbetreiberfirmen hätten
jetzt viel Geld in der Tasche, um in den raschen Netzaufbau zu
investieren. Volkwirtschaftlich und standortpolitisch sei dies
positiv zu sehen.
Infrastrukturminister Michael Schmid
zeigte sich nach dem Ende des ersten Abschnitts "enttäuscht". Er
sucht die Mitschuld bei der früheren Regierung, die Auktion sei sehr
spät gekommen. Dieses Zaudern habe den Staat "Milliarden" gekostet.
Für die sechs Netzbetreiber kommen die Lizenzpakete jedenfalls im
internationalen Vergleich recht billig.
Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic
ist über den Lizenzpreis "sehr glücklich". Österreich habe
umgelegt auf den Preis pro Kunde das beste Verhältnis in ganz
Europa. Spekulationen, wonach es bei der Versteigerung Druck vom
Bund auf sein bietendes Unternehmen gegeben haben soll, um den Preis
nach oben zu treiben, wies Nemsic entschieden zurück. "Die Gerüchte
sind absolut unbegründet."
Die Vodafone/Mannesmann-Tochtergesellschaft
Mannesmann 3G Mobilfunk [tele.ring] zeigte sich "befriedigt über
den Umstand, dass die wirtschaftliche Vernunft in Österreich gesiegt
hat".
Ergebnis drastisch unter den Erwartungen
Nicht nur der Verkauf der Telekom-Aktien bringt weit weniger in die Kassen als erwartet, auch die mit Spannung erwartete Versteigerung der Welthandylizenz UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] in Österreich enttäuschte die Hoffnungen für die öffentlichen Kassen.
Von ursprünglich erwarteten 20 bis 40 Mrd. S [bis zu 2,9 Mrd. Euro] Versteigerungserlös war ohnehin schon seit Wochen nicht mehr die Rede gewesen.
Die heute nach nur zwei Auktionstagen erlösten 11,44 Mrd. S für insgesamt 17 Frequenzpakete sind drastisch unter den Erwartungen geblieben.
Die Ergebnisse der UMTS-Auktion