16.11.2000

BEWEGUNG

Bildquelle: HK+L

Affenhirn steuert Roboterarm

Die Idee, Gedanken via Elektroden im Gehirn in Steuerinformationen für Rechner oder Maschinen umzusetzen, wird schon seit geraumer Zeit verfolgt und zahlreiche Experimente mit Tieren und sogar am Menschenhirn [Als Sehhilfe] haben schon bescheidene Erfolge gebracht.

Mit einem Affen, dessen Gehirnaktivitäten einen Roboterarm steuern, ist es Wissenschaftlern jetzt gelungen erstmals differenziert die Bewegung des gesamten Arms und der Finger zu analysieren und maschinell zu reproduzieren.

Gedanken steuern Maschinen

Sandro Mussa-Ivaldi, der für das Rehabilitation Institute of Chicago an dem Experiment teilnimmt wertet es als Durchbruch: "Die Idee, Roboter durch Gedanken zu steuern, war einmal Science Fiction. Jetzt ist die Verwirklichung greifbar nah."

Die Vision der Wissenschaftler ist es, zukünftig körperlich Behinderten die Möglichkeit zu geben, Hilfsroboter, Rollstühle oder Kommunikations-Geräte mit ihren Gedanken wirklich differenziert zu steuern.

Auswertung der Datenmassen

Der Schlüssel zum Erfolg beim aktuellen Experiment mit dem Affen liegt in der Auswertung der Datenmassen, die von den Elekrtoden im Gehirn gemessen werden.

Da die Funktionsweise des Affengehirns bislang nur rudimentär verstanden wird, können die Sensoren auch nur sehr ungenau in Bereiche implantiert werden, die für die Motorik verantwortlich sind.

Die Analyse der Hirnaktivitäten beim Greifen nach einem Gegenstand erforderte zahllose Wiederholungen der Bewegungen, wozu ein Tablett mit vier Flächen benutzt wurde.

Inzwischen haben die Wissenschaftler die Auswertungssoftware so weit verfeinert, dass sie das Greifen auf den vier Feldern und die verschiedenen Phasen der Bewegung unterscheiden und dadurch mit dem Roboterarm reproduzieren können.