08.10.1999

"IMSI-CATCHER"

Abhören von Handys relativ leicht gemacht

Das österreichische Innenministerium hat seinen IMSI-Catcher [siehe Link ganz unten] laut Auskunft der für die Funküberwachung zuständigen Obersten Fernmeldebehörde mittlerweile dortselbst ordnungsgemäß angemeldet.

In Deutschland, wo keine Meldepflicht besteht, da der Catcher nicht als Hochfrequenzsender, sondern als "Messinstrument" eingestuft wird, werden die vor allem in Deutschland produzierten Geräte mittlerweile von den Medien entdeckt.

O-TEXT dpa [leicht gekürzt]

Das Abhören von Gesprächen auf Mobiltelefonen ist

entgegen früheren Versicherungen der Netzbetreiber möglich. "Wenn man es professionell mit großem Aufwand angeht, ist das machbar", sagte Handy-Experte Arnulf Schäfer von der Telekommunikations-Zeitschrift "Connect" der dpa. "Das ist eine Sache für Geheimdienste."

Die Daten zwischen Mobiltelefonen im GSM-Standard werden über mehrere Antennen und Basisstationen digital übertragen. Dabei werden die Daten verschlüsselt. Nach einem Bericht der Landes-Datenschutzbeauftragten

im Internet kann die Verschlüsselung aber von Netzbetreibern und inzwischen auch von Fremden abgeschaltet werden. Dafür gibt es

Für das Abhören werde ein PC-großes Grundgerät und ein Steuer-Laptop benötigt, die aus dem Auto betrieben werden können, heißt es in dem Bericht. Das Prinzip klingt einfach: Die Geräte simulieren

eine starke Basisstation und fangen sämtliche vorbeischwirrenden Verbindungen ab. Die Verbindung mit der richtigen IMSI wird an ein

drittes Handy weitergeleitet.

Prinzipiell können Handys auch als Wanzen benutzt werden. Lauscher nutzen dabei die für das Auto gedachte Freisprechfunktion. Wenn die Funktion "Automatische Rufannahme" eingeschaltet ist, hebt das Telefon bei einem ankommenden Anruf selbst ab. Das funktioniert zumeist nur bei angeschlossener Freisprechgarnitur und auch nicht bei allen Geräten.