20.11.2000

JET2WORSTCASE

Bildquelle: ORF ON

Milliardengeschenk der Telekom an Italiener

Der heute festgelegte Ausgabekurs für die Aktien der Telekom Austria [TA] von neun Euro ist für die Telcom Italia [TI] ein Hauptgewinn.

Nach Klauseln aus dem Vertrag von 1997, der den Einstieg der TI mit 25 Prozent an der TA regelt, stehen den Italienern jetzt Gratisaktien aus dem Anteil der Staatsholding ÖIAG zu.

Diese Morgengabe beträgt nicht weniger als 4,8 Prozent aller TA-Anteile, wodurch sich der Anteil der TI auf 29,8 Prozent erhöht.

11,87 Euro wären nötig gewesen

Gegenüber den Italienern wurde vor dem Börsengang eine Mindestpreisvereinbarung getroffen. Man ging dabei von einem 25-Prozent-Abschlag und einem zusätzlichen Paketabschlag vom Preis aus, den die TI vor knapp zwei Jahren für ihr Sperrminoritätspaket [25 Prozent plus eine Aktie] in Höhe von rund 27,5 Milliarden ATS bezahlt hat.

Die Grenze lag bei 20 Milliarden ATS bzw. 11,87 Euro je Aktie - was mit neun Euro pro Aktie deutlich unterschriten wurde.

Durch diese Unterschreitung muss die ÖIAG den Italienern die 4,8 Prozent Aktien abgeben.

Olivettis unbekannte Pläne

Zumindestens bemerkenswert im Zusammenhang mit der Gratis-Aufstockung der TI-Anteile sind auch die wiederholt lancierten und anschließend dementierten Meldungen über den angeblichen Appetit der TI an einem höheren TA-Anteil.

Die Meldungen wurden allgemein vor dem Hintergrund der Situation des TI-Haupteigners Olivetti interpretiert.