Weder Volksaktie noch glänzende Aussichten
Das Marktforschungsinstitut OGM hat eine Studie zur Streuung und zu den Zukunftsaussichten der Telekom-Austria-Aktie vorgelegt: Demnach hat der TA-Börsengang aus Österreich zwar kein "Volk der Aktionäre" gemacht, die Zahl der Aktienbesitzer aber immerhin messbar gesteigert.
Zur Zukunft der Aktie befragte OGM nicht weniger als 100 Finanzexperten.
47 Prozent der Befragten glauben, dass die TA-Aktie am Ende des ersten Quartals 2001 höher liegen wird als derzeit, 27 Prozent sehen sie niedriger, 28 Prozent gehen von einer Seitwärtsbewegung aus.
Da die Aktie derzeit knapp über acht Euro und damit fast einen Euro unter ihrem Ausgabekurs notiert, ist die Bewertung der Experten allerdings nicht wirklich als optimistisch zu bezeichen, wie OGM dies tut.
Das bisherige Tief auf Schlusskursbasis waren 7,90 Euro, das bisherige Hoch 8,70. Heute notierte die Aktie um 11.04 Uhr bei 8,07 Euro. Für Telekom-Werte im Allgemeinen sehen 41 Prozent der Finanzmarktexperten laut OGM einen Aufwärtstrend, für den ATX rund 50 Prozent. Beim Dow Jones halten 67 Prozent eine Aufwärtsentwicklung Anfang 2001 für möglich.
OGMKlare Strategie gefordert
Als wichtigste Voraussetzung für eine günstige Entwicklung des TA-Aktienkurses nennen die Finanzexperten an erster Stelle die Präsentation und Umsetzung einer klaren Unternehmensstrategie [27 Prozent], gefolgt von einer positiven Entwicklung des Gesamtmarktes [20 Prozent].
An dritter Stelle kommen Kosteneinsparungen und Personalabbau [17 Prozent].
Langfristig prophezeien die Befragten der TA allerdings eine positive Zukunft: 66 Prozent der Finanzexperten sehen die TA in fünf Jahren als ein Unternehmen, das auf dem Markt gute Gewinne erwirtschaftet. Aber nur 23 Prozent meinen, dass die an die Konkurrenz verloren gegangenen Kunden wieder zurückgewonnen werden.
28 Prozent der befragten Finanzexperten besitzen persönlich TA-Aktien. Als wichtigstes Kaufmotiv gaben sie den günstigen Kurs der TA-Aktie an.
Fehlstart der TA-Aktie in Wien und New YorkKein Aktionärsvolk
Der TA-Börsengang am 21. November an der Wiener und New Yorker Börse hat die Zahl der privaten Aktienbesitzer in Österreich um knapp ein Fünftel bzw. 30.000 neue Haushalte steigen lassen.
Während vor dem TA-Börsengang sechs Prozent der österreichischen Haushalte [185.000] Aktien besaßen, sind es jetzt sieben Prozent bzw. 215.000 Haushalte.
"Die TA-Aktie trägt zu einer Belebung des Aktienmarktes bei. Vom viel zitierten 'Volk der Aktionäre' kann aber noch keine Rede sein", kommentiert OGM-Studienautor Markus Ott.
95.000 Privatanleger haben im Zuge des TA-Börsengangs Aktien gekauft. Zwei Drittel davon hatten laut OGM-Zahlen bereits zuvor Aktien, 30.000 Haushalte kamen als Aktienbesitzer neu dazu. Im Vorfeld des Börsengang bemühte sich die TA, aus der Aktie eine
"Volksaktie" zu machen.