05.12.2000

MIT FUZO-FRAGE

Bildquelle: ORF ON

20 Millionen Europäer kaufen heuer online

Der klassische Handel muss nach Auffassung von Marktforschern in der Weihnachtszeit derzeit keine dramatischen Umsatzeinbußen durch das Internet befürchten. 25 Prozent der 80 Millionen europäischen Internet-User werden voraussichtlich online einkaufen.

Weitere 36 Prozent werden rund 7,7 Milliarden Euro [105,5 Mrd. ATS] für Waren in den Geschäften ausgeben, über die sie sich vorher im Internet informiert haben, prognostiziert das Forschungsunternehmen Jupiter Research in einer gestern veröffentlichten Studie.

Der reine Internet-Handel wird im Vergleich dazu nur vier Mal weniger, nämlich europaweit 1,75 Milliarden Euro [24 Mrd. ATS] umsetzen, so die Martkforscher.

Zu Weihnachten über 25 % des Online-Umsatzes

Viele User würden erkennen, dass Waren im Internet nicht grundsätzlich günstiger sind als im normalen Geschäft, heisst es bei Jupiter Research. Außerdem sorgten die beschränkten Rückgaberechte und Sicherheitsbedenken beim Bezahlen noch für Zurückhaltung.

Deutsche und britische Internet-Käufer werden voraussichtlich das meiste Geld im Internet lassen: Jupiter schätzt die Ausgaben für Deutschland auf rund 486 Mio. Euro [6,9 Mrd. ATS], für Großbritannien auf mehr als 560 Mio. Euro [7,8 Mrd. ATS].

In Schweden und Frankreich werden die Weihnachtseinkäufe mit 114 bzw. 106 Millionen Euro [1,6 bzw. 1,5 Mrd. ATS] zu Buche schlagen und zwischen 25 und 26 Prozent des jährlichen Online-Umsatzes ausmachen.

FutureZone Umfrage

Wirtschaftskammer: "Internet ist keine Gefahr für den Einzelhandel"

"Meldungen, wonach der Online-Verkauf einen großen Teil der Einzelhändler gefährde, sind reine Panikmache und völlig aus der Luft gegriffen", betont die Sektion Handel der Wirtschaftskammer Österreich [WKO].

Relativiert wird die Bedeutung des Online-Verkaufs durch jüngste Schätzungen von A.T. Kearney, wonach heuer 0,3 % und 2003 maximal 3 % des Einzelhandelsumsatzes via Internet erzielt werden, so WKO-Experte Robert Gleißner.

Allerdings liegen diese Prozentsätze branchenweise wesentlich höher. Besonders gut verkauften sich jedenfalls Musik, Bücher und Spielwaren per Internet.

Für das Weihnachtsgeschäft wird hier zu Lande heuer ein Umsatz von 19 Milliarden Schilling erwartet.