11.12.2000

EUROPARAT, G7

Bildquelle: PhotoDisc

Cybercrime-Vertrag schwer unter Beschuss

Während der endgültige Entwurf der so genannten Cybercrime Convention des Europarats und der G7-Staaten auf seine für heute angekündigte Publizierung vorbereitet wird, hat das Abkommen neue und mächtige Gegner bekommen.

Die Wirtschaftskammer der USA, die drei Millionen Unternehmen vertritt, forderte den Kongress am Samstag auf, Schritte gegen diesen Vertrag zu unternehmen.

Die Vereinigten Staaten dürften einem Abkommen keinesfalls zustimmen, forderte Rick Lane, Direktor der Abteilung Internet und E-Commerce, das die Rechte der Konsumenten beschneiden und gleichzeitig das Wachstum im Technologiesektor empfindlich bremsen könnte.

... vor Unterzeichnung des Vertrags

Die vorangegangenen Entwürfe waren von IT-Industrie und Providern heftig kritisiert worden, weil diese befürchten mussten, für die Aktivitäten von Usern verantwortlich gemacht und verpflichtet zu werden, Logfiles auf unbestimmte Zeit aufbewahren zu müssen.

Auch der Vorstoß, Tools zu verbieten, die von Hackern für Attacken verwendet werden könnten, stieß wegen seiner offenbaren Praxisferne auf wenig Gegenliebe.

Ein offener Brief von 28 Bürgerrechtsorganisationen der Global Internet Liberty Campaign an den Europarat

Der Europarat und die G7

Der Europarat, dessen Generalsekretär der Österreicher Walter Schwimmer ist, besteht aus Vertretern von 41 europäischen Ländern und hat einen Schwerpunkt seiner Tätigkeiten ironischerweise auf die Bewahrung der Menschenrechte gelegt.

Die G7, von denen - wie immer unter der Führung der USA - die Initiative zu "Cybercrime" ausging, bezeichnen die sieben wirtschaftlich stärksten Staaten der Welt [USA, Japan, England, Deutschland, Frankreich, Italien und Kanada].