Zentimetergenaue Ortung aus dem Weltall
Die NASA hat ein Projekt auf die Beine gestellt, das eine zentimetergenaue Positionsbestimmung ermöglichen soll.
Dabei wird das vorhandene GPS [Global Positioning System] so modifiziert, dass die Fehlerrate stark nach unten gedrückt wird. Konkret werden nicht nur die Informationen der GPS-Satelliten zu einer Standortbestimmung verwendet; auch die Verzögerung und Verzerrung der Radiowellen an sich wird zur Auswertung herangezogen.
Das Projekt "BlackJack" basiert auf drei Experimentalgeräten, die per Satellit ins All geschossen wurden und werden. Der erste, CHAMP, wurde bereits im Juli gelauncht. Der zweite, SAC-C, wurde im November in die Erdumlaufbahn gehievt.
Das ist GPS
GPS ist ein Standortbestimmungssystem, bei dem der Empfänger die
Signale der entsprechenden Satelliten empfängt und auswertet. Als
militärisches System waren die Signale für zivile Zwecke bis vor
kurzem absichtlich gestört, um keine allzu genaue Bestimmung
zuzulassen. Mit den militärischen Spezifikationen sind Genauigkeiten
unter 20 Meter garantiert.

"BlackJack" mit Zentimetergenauigkeit
BlackJack kann hingegen die Position auf zwei bis drei Zentimeter genau bestimmen. Die NASA will die neu gewonnene Genauigkeit dazu verwenden, das Gravitationsfeld der Erde genauer zu bestimmen, was wiederum Rückschlüsse auf Platten- und Eisbewegungen sowie Strukturen im Innneren der Erde zulässt.
Reflexionen liefern Daten
Die BlackJack-Satelliten sind weiters mit kleinen, nach unten
gerichteten Antennen ausgestattet, die das GPS-Signal, das vom Meer
zurückgeworfen wird, wieder auffangen. Damit sollen eines Tages die
kleinsten Veränderungen an der Ozean-Topographie gemessen werden.
Auch Strömungen und der Zustand der Meere sollen so ausgewertet
werden.

Drei Jahre Minimum
Die derzeit im Einsatz befindlichen Testgeräte sollen rund drei Jahre halten, so die NASA.