Bill Gates enthüllt X-Box in Las Vegas
Bereits Tage vor der mit Spannung erwarteten Präsentation eines Prototypen der X-Box durch den Microsoft-Vorsitzenden Bill Gates in Las Vegas waren schon die ersten Bilder vom angeblich endgültigen Design der Microsoft-Spielkonsole zu sehen.
Obwohl der Softwarekonzern rund 500 Millionen Dollar in die Entwicklung der X-Box steckt, ist Microsoft dennoch ein Newcomer auf dem Videospiel-Markt, der bislang von Sony, Nintendo und Sega dominiert wird.
Der Krieg der Spielkonsolen
Die X-Box enthält nach Angaben von Microsoft einen
733-Megahertz-Prozessor von Intel, 64-MB RAM, eine 8-GB-Festplatte,
ein DVD-Laufwerk und einen Netzwerkanschluss. Die Leistungskraft
ihrer grafischen Darstellung soll jene der Konkurrenzgeräte gleich
um das Dreifache übertreffen.
Verkaufsstart für Herbst 2001 erwartet
Den Verkaufsstart der X-Box erwarten Experten für Herbst 2001. Er soll Microsoft einen kräftigen Anteil am Weltmarkt für Videospiele bescheren, der derzeit bei rund 20 Milliarden Dollar [300 Mrd. ATS] liegt.
Neben dem Verkaufspreis der X-Box ist vor allem die Frage interessant, welche Entwickler Microsoft gewinnen kann, um die für die X-Box unentbehrlichen Videospiele zu produzieren.
Entgegen ursprünglichen Ankündigungen wird die Spielkonsole in Europa erst im ersten Quartal 2002 auf den Markt kommen.
Ein für den Europavertrieb der X-Box
zuständiger Microsoft-Sprecher sagte zur Begründung: "Die
Nachfrage nach der X-Box in Europa ist so groß, dass wir unsere
Planungen ändern mussten. Wir möchten diese Nachfrage auch erfüllen
können, auch wenn diese Entscheidung bedeutet, dass die X-Box zu
Weihnachten 2001 noch nicht erhältlich sein wird."
Gartner Group: "Microsoft wird es nicht leicht haben"
Microsoft-Sprecher Robert Bach blickt jedenfalls optimistisch in die Zukunft: "Sie glauben gar nicht, was man mit der X-Box alles anstellen kann. Und wir werden im Wettbewerb gewinnen, weil wir die besten Spiele haben werden."
Ganz so einfach dürfte der Stapellauf der X-Box vielleicht doch nicht werden. "Sony hat eine recht treue Usergemeinde", prophezeit ein Analyst der Gartner Group.
Sony führt derzeit mit weltweit 75 Millionen verkauften Playstations. In 25 Prozent der US-amerikanischen Haushalte steht sie bereits. Nintendo erreicht im Vergleich dazu 14 Prozent, etwas abgeschlagen folgt Sega mit gerade sechs Prozent.
"Wir freuen uns auf den neuen Mitbewerber",
meint Molly Smith, Sprecherin von Sony America. "Sony bedeutet
Unterhaltung. Dieses Image fehlt Microsoft. Aber es wird mit
Sicherheit ein spannendes Jahr für den Videospielsektor."