15.01.2001

RISIKO-CHAT

Erhöhtes Augenkrebsrisiko durch Handys

Einen möglichen Zusammenhang zwischen Augenkrebs und der häufigen Benutzung von Handys hat eine Untersuchung an der Universität Essen aufgewiesen.

In der Studie seien 118 Patienten mit einer Kontrollgruppe aus 475 nicht an Augenkrebs leidenden Menschen verglichen worden.

Die Ergebnisse der Untersuchung, die im Jänner-Heft der US-Fachzeitschrift "Epidemiology" veröffentlicht wurden, ließen eine Verdoppelung des Risikos für den Augentumor [Uvealmelanom] möglich erscheinen.

Vorsichtige Schlussfolgerungen

Der aus der Studie resultierende Anfangsverdacht dürfe allerdings nicht überbewertet werden, berichteten Andreas Stange und Karl-Heinz Jöckel vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Essener Klinikums.

Ob die hochfrequente Strahlung von Handys tatsächlich die Entstehung von Augentumoren fördert, könne zurzeit nicht abschließend beantwortet werden.

Nachdem bisher vor allem die Frage diskutiert worden sei, ob der Gebrauch von Handys zu einem erhöhten Risiko von Hirntumoren führe, werde mit dieser Studie auf eine weitere Erkrankung hingewiesen, deren Zusammenhang zum Handy-Gebrauch genauer untersucht werden sollte, hieß es.

Das Uvealmelanom [Krebs der mittleren Augenhaut] ist den Angaben zufolge ein vergleichsweise seltener Tumor mit einer Neuerkrankungsrate von bis zu einer auf 100.000 Menschen pro Jahr. Es ist die häufigste bösartige Neubildung des Auges im Erwachsenenalter. Zur mittleren Augenhaut zählen die Aderhaut und die Iris.

Gesunde Bildschirme

Kein erhöhtes Risiko habe dagegen festgestellt werden können, wenn jemand besonders viel an niedrig strahlenden Bildschirmen gearbeitet hat; ebenso nicht zwischen dem Auftreten des Augentumors und Hochspannungsleitungen oder elektrischen Maschinen.

Um die Interviewer nicht zu beeinflussen, wurde ihnen nicht gesagt, welcher der Befragten Krebs hat und welcher nicht.

Unklar sei noch, wie die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen Krebs hervorrufen könne. Es sei jedoch bekannt, dass die Wasserbestandteile des Auges die Aufnahme der Strahlung unterstützen, heißt es in der Fachzeitschrift.