Attacke gegen Microsoft-Server
Eine Hacker-Attacke hat gestern mehrere Websites des US-Softwarekonzerns Microsoft zeitweise lahm gelegt.
Das Unternehmen sei Ziel einer "DOS"-Attacke geworden, teilte Microsoft am Abend [Ortszeit] mit. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Versuch, die Server durch eine Neuinstallation mit alten MS-Betriebssystemen außer Gefecht zu setzen, sondern um eine Überflutung der Server mit nutzlosen Daten ["Denial of Service"].
Der Zugriff auf mehrere Websites wie Microsoft.com und MSN.com war durch den Angriff stundenlang nicht möglich. Das Unternehmen schaltete die US-Bundespolizei FBI ein.
MicrosoftKein Zusammenhang mit kürzlichen Ausfällen
Der weitere Ausfall durch den Hacker-Angriff habe nichts mit den technischen Problemen zu tun, durch die zahlreiche Microsoft-Websites am Dienstag und Mittwoch für fast 24 Stunden zusammengebrochen waren, betonte das Unternehmen.
Von diesen Ausfällen [die FuZo berichtete] war wahrscheinlich auch der MSN-Dienst Hotmail betroffen, ein Gratis-Mailservice mit mittlerweile 84 Millionen Accounts.
Hotmail ständig down
Ironischerweise konnte ein MS-Sprechern nicht bestätigen, ob
Hotmail von den Ausfällen am Mittwoch betroffen war. Der Grund:
Hotmail ist oft von sich aus down. "Ich bin mir nicht sicher, ob es
sich um kurzfristige Probleme handelt, die durch die Ausfälle
generiert wurden, oder ob es sich um normale Schwierigkeiten
handelt, die manchmal bei Hotmail passieren", meinte Sprecher Adam
Sohn.
Hotmail wurde Ende 1997 um knapp 400 Millionen USD übernommen. Viele Leute, die am Mittwoch ihre Mailaccounts nicht erreichen konnten, waren nicht sonderlich aufgeregt oder wütend - es wurde von Hotmail einfach nicht mehr erwartet, ständig erreichbar zu sein.
Hotmail ist auch berüchtigt dafür, ganze Gruppen von Usern ohne Vorwarnung wegen "dringender Wartungsarbeiten" auszusperren. Und ständig neue Sicherheitslücken sind auch keine vertrauensbildende Maßnahme.