Bei Funklizenzen-Auktion droht Debakel
Am kommenden Montag werden in Österreich 30 Lizenzen für die drahtlose Telefon-Funkanbindung an den einzelnen Telefonanschluss versteigert.
Die Auktion dieser Richtfunkverteilsysteme [Wireless Local Loop, WLL] könnte allerdings zum Debakel werden, womit dem Finanzministerium nach dem Flop der UMTS-Auktion weitere Millionenbeträge entgehen würden
In der Ausschreibung der Lizenzen wurde nämlich die Anbindung von Sendestationen untersagt, was die WLL-Lizenzen für Mobilfunkanbieter uninteressant macht.
Ursprünglich hatten sich sieben Bieter für die WLL-Lizenzen beworben. Tele 2 ist bereits im Vorfeld der Auktion abgesprungen, weil man als Mobile Virtual Network Operator [MVNO] vorhandene Mobilfunknetze anderer Netzbetreiber nutze und WLL daher nicht benötige. Heute hat nun max.mobil seinen Ausstieg bestätigt, der in der Branche bereits als ausgemacht galt. Auch die European Telecom, eine Österreich-Tochter der spanischen Telefonica, hat heute bekannt gegeben, sich von der Auktion zurückzuziehen. Callino will sich bis spätestens morgen Früh die Teilnahme noch überlegen, hieß es aus dem Unternehmen.
Die ursprünglich sieben Bewerber für WLL-LizenzenSchnäppchen
Als sicher gilt, dass die verbleibenden Bieter BroadNet Austria, Star 21 Networks und eventuell Callino die Lizenzen relativ günstig zum Rufpreis bekommen können, wobei wahrscheinlich nicht einmal alle Lizenzen einen Interessenten finden werden.
Die Mindestgebote für die Frequenzen belaufen sich insgesamt auf 50,4 Millionen ATS, das Mindestgebot je Frequenz reicht von 300.000 bis sechs Millionen ATS.
Mit WLL muss von den Lizenznehmern binnen sechs Monaten nach Lizenzerhalt gestartet werden, die Lizenzen laufen bis 31. Dezember 2010. Die Versteigerung kann ab 5. Februar, 10.00 Uhr, im Netz verfolgt werden.
Die AuktionAngebot
Zur Versteigerung gelangen in sechs österreichischen Regionen je fünf konkrete Frequenzpakete im Frequenzbereich 26 GHz, die sich durch Bandbreite und Nutzungsbedingungen unterscheiden.
Die Versteigerung wird in Form eines Mehrrundenverfahrens durchgeführt, wobei alle Frequenzpakete gleichzeitig versteigert werden. Auktionator ist die Telekom Control GmbH, vertreten durch ihren Geschäftsführer Heinrich Otruba.