Mobiltelefone erhöhen Krebsrisiko nicht
Eine Feldstudie an 400.000 Dänen hat nach offiziellen Angaben keine Anhaltspunkte dafür geliefert, dass der Gebrauch von Mobiltelefonen das Krebsrisiko erhöht.
Das staatliche Krebsinstitut in Kopenhagen teilte gestern mit, zwar ließen sich andere Gesundheitsrisiken durch das Verwenden von Handys nicht ausschließen.
Beim Abgleich der Krebsregister mit den Nutzerdaten der Mobilfunkgesellschaften habe sich aber gezeigt, dass der Anteil der Krebserkrankungen bei den 400.000 Handynutzern etwa genauso groß sei wie in der Gesamtbevölkerung.
Die Studie erfasste nach Angaben des Instituts alle dänischen Mobilfunknutzer der Jahre 1982 bis 1995.
Wegen der relativ niedrigen Strahlung
von Handys führe ihr Gebrauch nur zu einer leichten Erhöhung der
Hirntemperatur, sagte der Forscher Christoffer Johansen der
Nachrichtenagentur Reuters. Die Studie liefere einen weiteren
Anhaltspunkt dafür, dass sich durch den Gebrauch von Handys das
Hirnkrebsrisiko nicht erhöhe. In den USA werden Klagen von
Hirnkrebspatienten gegen Mobilfunkunternehmen erwartet. Seine Studie
könne in diesen Verfahren eine wesentliche Rolle spielen, sagte
Johansen.
Kein Schluss auf andere Krankheitsrisiken ableitbar
Allerdings sei auf Grund der Untersuchung nicht auszuschließen, dass die elektromagnetische Strahlung der Telefone andere Krankheiten etwa des Nervensystems fördern könnte, sagte der Forscher.
Auch Hautkrankheiten seien an Stellen denkbar, die direkt mit dem Telefon in Berührung gerieten.
Die Studie sei die erste landesweite ihrer Art, sagte Johansen. Das erforderliche Datenmaterial der Krebsregister und Mobilfunknutzer stehe auf diese Weise nur in skandinavischen Ländern zur Verfügung.