13.02.2001

ABHÖREN IN AT

Bildquelle: orf on

Lauschangriff per Standleitung

Der am Dienstag über mehrere Mailing-Listen in Umlauf gelangte Entwurf einer Überwachungsverordnung für die gesamte Telekommunikation sei tatsächlich vom Verkehrsministerium ausgegangen, bestätigte die Pressestelle des Ministeriums auf Anfrage der FutureZone.

Ausgegangen sei die Initiative, den Entwurf, dessen Vorfassung seit 1999 vorlag, zur Verordnung voranzutreiben, aber von Innen- und Justizministerium.

"Uns wurde das legistisch zugeteilt", war weiters aus dem Ministerium zu erfahren.

Noch keine Stellungnahme eingetroffen

Neben diversen Ministerien und Kammern wurden die Telekom, der Verband alternativer Telekom-Netzbetreiber [VAT], das Forum Mobilkommunikation [FMK] und andere zur Stellungnahme eingeladen.

Obwohl die Frist nur bis zum 23. Februar läuft, ist nach Auskunft des Verkehrsministeriums bis jetzt keine Stellungnahme eingetroffen.

In der Vergangenheit sind ähnlich geartete Versuche seitens der "gesetzlich ermächtigten Behörden" [Eigendefinition im Überwachungspapier ENFOPOL 98] auf erbitterten Widerstand vor allem der Mobilfunk-Betreiber gestoßen.

Kosten sollen die Betreiber tragen

Das betrifft weniger die Telefonate selbst. Besonders interessiert sind Behörden daran, die so genannten Verbindungsdaten [Wer mit wem wann und in welcher Funkzelle [Location] telefoniert] in Echtzeit zu erhalten.

Die Kosten für die dafür notwendige Aufrüstung der GSM-Netze aber haben laut Verordnung die Betreiber zu tragen.