Marktbereinigung unter den Neo-Telekoms in AT
Die Krise der Telekom-Branche spiegelt sich nicht nur in schlechten Börsenkursen und einem zunehmenden Fusionsdruck wieder, sondern auch in einer sich abzeichnenden Marktbereinigung.
Nach MCN droht jetzt mit Star Telecommunications dem zweiten heimischen Telefonunternehmen die Insolvenz.
Auch der Telekom-Analyst der Erste Bank, Konrad Sveceny, erwartet für heuer eine Fortsetzung der Konsolidierungen im Telekom-Bereich.
Ein Indiz dafür seien umfangreiche Roaming-Vereinbarungen, die als erste Schritte zu Akquisitionen oder Mergers gedeutet werden könnten.
Der insolvente Telekom-Anbieter MCN bemüht sich derzeit um einen Ausgleich.
Gnadenfrist für MCN-KundenMarktbereinigung
Gerade Österreich hat laut Sveceny mit einer Marktbereinigung zu rechnen: Von derzeit vier Mobilfunkanbietern könnten hier zu Lande nur drei einigermaßen leben, die sechs Anbieter für die dritte Handygeneration UMTS werden in absehbarer Zeit auf knapp die Hälfte schrumpfen.
Von 60 Festnetzanbietern seien nur etwa neun ernst zu nehmende Konkurrenten für die Telekom Austria.
Weltweit wird in der Mobilfunkbranche mit dem Überleben von nur fünf Anbietern gerechnet.
Kampf um Vorherrschaft auf MobilfunkmarktLeitungen gesperrt
Die Telekom Austria [TA] hat heute dem Wiener Telefonunternehmen Star Telecommunications GmbH die Leitungen gesperrt. Das berichtet das "WirtschaftsBlatt" in der morgen, Dienstag, erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf TA-Sprecher Martin Bredl.
Demnach wurde die Preselection-Vorwahl 1032 außer Funktion gesetzt. Als Begründung dafür nannte die TA Zahlungsrückstände der Star Telecom.
Star Telecom ist seit rund einem Jahr in Österreich präsent. Auf Grund finanzieller Turbulenzen der Mutterfirma, der deutschen Star Telecommunications Holding in Frankfurt, die wiederum zum gleichnamigen börsenotierten US-Konzern in Santa Barbara, Kalifornien, gehört, steht nun ein Rückzug vom österreichischen Markt und möglicherweise eine Insolvenz vor der Tür.
Erst vergangene Woche hatte die Deutsche Telekom der Frankfurter Star Telecom die Leitungen wegen Außenständen in der Höhe von rund 25,4 Millionen Euro gesperrt. In Österreich sind einige tausend Kunden von der Leitungsstillegung betroffen. Die türkische Telefongesellschaft Alo Vatan, die bei Star Leitungen gemietet hatte und deren Kunden nun ebenfalls vom Netz getrennt sind, bezeichnet die Vorgangsweise der TA als "unrechtmäßig" und hat für morgen eine Pressekonferenz zu diesem Thema angekündigt. Alo Vatan hat nach eigenen Angaben in Österreich derzeit 7.000 Kunden.
Star Telecommunications