20.02.2001

FRIST LÄUFT AB

Bildquelle: ORF ON

Countdown für Lauschangriff läuft

Drei Tage vor Ablauf der Frist für Stellungnahmen zur Überwachungsverordnung [ÜVO] durch die Industrie und ihre Lobbys zeichnen sich diese ab.

Aus dem Verband alternativer Telefonie-Netzbetreiber [VAT] ist etwa zu hören, dass eine Stellungnahme bis Freitag, den 23. Februar vorliegen werde.

Man arbeite gerade an ihrer Fertigstellung, sodann bedürfe es noch einer Akkordierung unter den zahlreichen Mitgliedern des VAT.

Parallelaktion in Deutschland

Parallel zur ÜVO hier zu Lande wurde in Deutschland der Neuentwurf einer Telekommunikations-Überwachungsverordnung [TKÜV] bekannt.

Wie Telepolis berichtet, plant die Bundesregierung in Deutschland damit die letzten Lücken bei der Überwachung der Telekommunikation zu schließen und auch den E-Mail-Verkehr einer umfassenden Kontrolle zu unterwerfen.

Wie die jetzige Regierung einen Entwurf aus den Zeiten der großen Koalition in Österreich aufgenommen und [wenig] überarbeitet hat, bediente sich Rot-Grün in Deutschland einer Vorlage, die noch während der konservativen Regierung entstand.

Deutschland "Weltmeister im Abhören"

Dass Deutschland [von 1998 bis 1999 stieg die Zahl der richterlich angeordneten Telefonüberwachungen von 9.800 auf 12.600] "Weltmeister im Abhören" bleibt, dafür legt die deutsche Beteiligung in den einschlägigen Arbeitsgruppen des ETSI beredtes Zeugnis ab.

Als Vice Chairman der Lauschangriffs-Arbeitsgruppe SEC-LI ["Lawful Interception"] fungiert ein Mitarbeiter der deutschen Telekom, maßgeblich wirken auch Alcatel Deutschland, Siemens und die Telekom-Tochter T-Nova mit.